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Kreis Düren

Distanzunterricht: Land stimmt Antrag des Kreises zu

Das Land hat schnell reagiert und entschieden: Am Abend erreichte den Kreis Düren die Nachricht, dass ab dem kommenden Montag die weiterführenden Schulen im Kreisgebiet bis zu den Osterferien wieder in den Distanzunterricht gehen (bis auf die Abschlussklassen).

Allgemeinverfügung wird verlängert

"Ich freue mich sehr über die schnelle Reaktion", sagte Landrat Wolfgang Spelthahn in einer ersten Reaktion. Der Kreis hatte beim Land aufgrund der anhaltend hohen Inzidenzwerte beantragt, wieder zum Distanzunterricht zurückkehren zu können. "Das Land war dieses Mal direkt empfänglich für unsere guten Argumente", sagte der Landrat. Dafür danke ich sehr!" Er hoffe, so der Landrat, dass die Lage nach den Ferien deutlich besser aussehe und die Schulen so schnell wie möglich wieder in den Präsenzunterricht gehen könnten.

Die Inzidenzwerte sind sowohl im Kreis als auch in der Stadt Düren nach wie vor hoch. Während die Zahl für das gesamte Kreisgebiet heute bei 134,5 liegt, befindet sich der Wert für die Stadt weiter jenseits der 200. Daran hat bisher leider auch die am 5. März vom Kreis erlassene Allgemeinverfügung (AV) für bestimmte Gebiete der Stadt Düren nichts Wesentliches geändert. "Wir müssen deshalb weiter reagieren", sagt Landrat Wolfgang Spelthahn in seiner heutigen Video-Botschaft.

"Es ist jetzt enorm wichtig, verlässlich zu sein und sich an die verabredeten Regeln zu halten", betonte der Landrat. Auf der letzten Bund-/Länderkonferenz war vereinbart worden, dass bei einem Inzidenzwert von über 100 eine "Notbremse" gezogen wird. Das Land hatte gestern in einem Erlass darauf hingewiesen, dass bei einer nachhaltigen und signifikanten Überschreitung der Inzidenz von 100 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner pro Woche Kreise im Rahmen eines Gesamtkonzeptes zusätzliche Maßnahmen an Schulen ergreifen können.
Der Kreis Düren liegt seit mehr als drei Wochen bei einer Inzidenz von circa 130. "Deshalb war es nun zwingend erforderlich zu handeln, so der Landrat und verweist außerdem auf die Allgemeinverfügung, die ergänzende Corona-Regeln umfasst und wichtiger Baustein im Konzept des Kreises ist, die Ausbreitung des Virus einzudämmen.

"Es fällt uns ganz bestimmt nicht leicht, wieder zum Distanzunterricht zurückzukehren", betonte Landrat Wolfgang Spelthahn. Dies sei immer ein sehr schwieriger Abwägungsprozess zwischen dem berechtigten Wunsch, wieder in die Schulen zu gehen, und dem zweifellos bestehenden Gesundheitsrisiko. "In diesem Fall ist die Lage klar", betonte Landrat Wolfgang Spelthahn. "Die hohen Ansteckungsraten lassen uns keine Wahl."

"Lolly-Tests" in Kitas nach den Osterferien

Dass sich die Lage verschärft hat, wird auch durch diese Zahlen deutlich: In den vergangenen beiden Wochen wurden aus 14 Kitas im Kreisgebiet 16 positive Fälle gemeldet (10 Kinder, 6 Beschäftigte). Im gleichen Zeitraum wurden aus 20 Schulen 30 Infektionen registriert (28 Schüler, 2 Beschäftigte).
Allein in dieser Woche gab es in zwölf Kitas und Schulen positive Fälle, außerdem ist ein deutlicher Anstieg der Infektionen bei den 10 bis 20-Jährigen zu beobachten. Die britische Mutante des Coronavirus macht mittlerweile rund 70 Prozent aller Neu-Infektionen im Kreisgebiet aus. Erstmals wurde nun auch die südafrikanische Variante des Coronavirus, eine weitere Mutation, im Kreisgebiet nachgewiesen.

Aus diesen Gründen wird der Kreis auch seine Allgemeinverfügung für das erweiterte Kerngebiet der Stadt Düren sowie für Birkesdorf und Rölsdorf um zunächst eine Woche verlängern (bis 28.3.). In der Hauptsache geht es um weitere Kontaktbeschränkungen und eine Maskenpflicht. Aufgrund der hohen Inzidenzwerte wurden zwischenzeitlich auch die städtischen und kreiseigenen Sportplätze in der Stadt geschlossen, so dass kein Sport mehr in Gruppen mit bis zu 20 Kindern stattfinden kann.

Nach den Osterferien wird der Kreis Düren in den Kitas sogenannte "Lolly-Tests" anbieten, ein Verfahren, das von der Uni Köln erprobt wurde und nochmals schonender für Kinder durchgeführt werden kann. Zudem zeigt sich der Kreis optimistisch, dass durch die Teststrategie des Landes an Schulen nach den Osterferien ein großes Stück Sicherheit für die Schüler und Lehrer gewährleistet werden kann. Der Kreis unterstützt und befürwortet die Teststrategie des Landes.

"Ich kann nur immer wieder appellieren, dass wir alle penibel die Corona-Regeln einhalten. Nur dann haben wir eine Chance, die weitere Verbreitung des Virus einzudämmen", sagte Landrat Wolfgang Spelthahn in seiner heutigen Video-Botschaft. "Wir alle haben es nach wie vor in der Hand. Und wir werden es schaffen: Mit so vielen Tests wie möglich und vor allem mit Impfungen, die hoffentlich bald deutlich verstärkt angeboten werden können – sie sind unser wichtigstes Pfund im Kampf gegen die Pandemie."

Und hier die aktuellen Zahlen

Aktuell sind im Kreis Düren 792 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Seit gestern (17.3.) gibt es 57 Neuinfektionen. Insgesamt sind seit Ausbruch der Pandemie 10.031 Menschen positiv getestet worden. Die Zahl der Genesenen steigt um 44 und beträgt nun 9004.

Von den aktiv positiven Fällen befinden sich 30 in stationärer Behandlung; 3 von ihnen werden derzeit intensivmedizinisch betreut. (Stand: 15 Uhr)
Rund 10,3 % (Erstimpfung) bzw. 4,7 % (Zweitimpfung) der Menschen im Kreis Düren konnten bisher geimpft werden. Laut Robert-Koch-Institut beträgt die Impfquote in Nordrhein-Westfalen 7,9 % (Erstimpfung) bzw. 3,5 % (Zweitimpfung).

Die 792 Infizierten verteilen sich wie folgt auf das Kreisgebiet:

Ort Aktuell Infizierte Gesamtzahl
positiv Getester
Aldenhoven 37 644
Düren 452 4208
Heimbach 8 145
Hürtgenwald 13 322
Inden 9 186
Jülich 37 1010
Kreuzau 45 520
Langerwehe 29 360
Linnich 18 405
Merzenich 41 429
Nideggen 14 398
Niederzier 43 577
Nörvenich 15 325
Titz 10 211
Vettweiß 21 291
Kreis Düren 792 10.031

Die Anzahl der Todesopfer beträgt 235.

Die zuletzt gemeldete 7-Tagesinzidenz des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales lautet: 134,5.

Hier gibt es Rat und Hilfe

Telefonzentrale:  02421/22-0
Corona-Hotline (Mo-Do 8–16.30 Uhr, Fr 8–15 Uhr):  02421/22-1053920
Jugendamt und Frühe Hilfen:  02421/22-1051900
job-com:  02421/22-1560000
Straßenverkehrsamt, Zulassungsstelle:  02421/22-1036900
Straßenverkehrsamt, Führerscheinstelle:  02421/22-1036999
Service-Nummer für Unternehmen:  02421/22-1061214

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