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Kreis Düren

Gemeinsamer Schulterschluss in der Arbeitswelt: Neuer Schub für die Vermittlungsoffensive im Kreis Düren

Menschen, die Bürgergeld erhalten, sollen in Zukunft noch intensiver unterstützt und in Unternehmen vermittelt werden, denn "jede und jeder wird im Arbeitsmarkt gebraucht".

Gemeinsam stark

So steht es über der gemeinsamen Erklärung, die der Kreis Düren, die Bundesagentur für Arbeit, die Kammern und Verbände der regionalen Wirtschaft und der Deutsche Gewerkschaftsbund unterzeichnet haben. Sie bekräftigt die intensive Zusammenarbeit, um dem Arbeits- und Fachkräftemangel entgegenzuwirken. 

Im Rahmen der vom Land NRW neu ausgerufenen Vermittlungsoffensive liegt hierbei vor allem der Schwerpunkt auf Geflüchteten, wie beispielsweise der Ukraine. Sie sollen noch schneller in Arbeit vermittelt werden, auch wenn sie die deutsche Sprache noch nicht umfassend beherrschen. "Ein entscheidender Faktor ist hierbei die Bereitschaft der Unternehmen und das besondere Engagement von Arbeitgebern. Auf sie warten hoch motivierte und leistungsbereite Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir möchten gemeinsam für die Vermittlungsoffensive einstehen", sagt Landrat Wolfgang Spelthahn und freut sich, dass alle an einen Tisch gekommen sind, um den Schulterschluss zu bekräftigen.

Die Vertreterinnen und Vertreter aus der Arbeitswelt und der Verwaltung unterzeichneten die gemeinsame Erklärung, um noch intensiver Menschen in Arbeit zu vermitteln: (v.l.) Johannes Willms (Vereinigte Kreishandwerkerschaft Düren-Euskirchen-Heinsberg), Ann-Katrin Steibert (Deutscher Gewerkschaftsbund Region NRW Süd-West), Wilhelm Grafen (Handwerkskammer Aachen), Landrat Wolfgang Spelthahn, Kerstin Faßbender (Industrie- und Handelskammer Aachen), Ulrich Käser (Agentur für Arbeit Aachen-Düren), Jörg Hamel (Handwerksverband Nordrhein-Westfalen Aachen-Düren-Köln e.V.), Karl-Josef Cranen (Amtsleitung job-com), Anette Winkler (Leiterin Abteilung Wirtschaft und Tourismus Kreis Düren), Kreis-Dezernentin Sybille Haußmann (vorne) und Stefan Cypers (V.I.V. Jülich, Euskirchen und Umgebung e.V.).

Die Unternehmen müssten bereit sein, in die Menschen zu investieren, insbesondere in die Weiterentwicklung zu Fachkräften, betonen die Anwesenden. Sie erklären ihre Bereitschaft, durch das Angebot von Ausbildung, Praktika und Arbeit die Anstrengungen des Job-Centers zu unterstützen. Der job-com stehen viele finanzielle Fördermöglichkeiten zur Verfügung, um das Risiko für die Betriebe abzufedern. Auch beschäftigungsbegleitende Job-Berufssprachkurse und Coachingangebote werden in der Startphase angeboten. 

"Gelingende Integration bleibt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, bei der alle gefordert sind", heißt es in der Erklärung, die konkret unterzeichnet wurde vom Kreis Düren, der job-com, der Abteilung für Wirtschaft und Tourismus des Kreises Düren, der Agentur für Arbeit, den Vereinigte Industrieverbänden, der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer, dem Handelsverband NRW, dem Deutschen Gewerkschaftsbund und der Vereinigten Kreishandwerkerschaft aus der Region.

Über die Vermittlungsoffensive

Jede und jeder wird gebraucht” – das ist das Motto, die Einstellung und Motivation der job-com des Kreises Düren sowie der anderen 17 kommunalen Jobcenter in NRW, die sich an der vom Land ausgerufenen Vermittlungsoffensive beteiligen. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Arbeits- und Fachkräftemangel zu bekämpfen.  Mit stets neuen Ideen und Angeboten sollen die Menschen, die derzeit noch Bürgergeld beziehen, nun noch unkomplizierter und schneller vermittelt werden. Die jobcom des Kreises Düren war auf diesem Gebiet schon immer äußerst engagiert, im Rahmen der Vermittlungsoffensive werden die Angebote und Beratungen aber nochmals verstärkt. Beispielsweise für Menschen, die aus dem Ausland nach Deutschland gekommen sind. 
„Es geht in unserer Arbeit darum, Geflüchtete, die Grundkenntnisse in Deutsch besitzen, möglichst schnell in einen Job zu vermitteln und währenddessen parallel die Sprache und die berufliche Qualifikation zu verbessern”, sagt Martina Forkel, Leiterin der job-com. Das soll auch die Integration fördern. Die Unternehmen profitieren: Sie erhalten schnell Entlastung in ihrem Betrieb, denn Arbeitskräfte werden dringend gesucht. 

„Für Unternehmen kann die frühzeitige Vermittlung eine direkte Hilfe sein. Menschen, die noch nicht so gut Deutsch sprechen, können zunächst viel zuarbeiten. Wenn sie weiter gefördert werden, haben sie die Möglichkeit, sich zu Fachkräften zu entwickeln, die genau auf die Bedürfnisse des Betriebs ausgerichtet sind”, weiß Martina Forkel und betont aber auch: „Die Unternehmen müssen bereit sein, in die Menschen zu investieren, insbesondere in die Zeit für Deutschkurse, berufliche Weiterentwicklung und Erklärungen der betrieblichen Abläufe.” Die Betriebe seien der Schlüssel zum Erfolg der Vermittlungsoffensive, die den Schwerpunkt zwar auf ukrainische Geflüchtete legt, sich aber auch an alle Menschen im Bürgergeldbezug richtet, die in der Lage sind, mit Hilfe des Jobcenters auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. 

Die Vermittlungsoffensive, ein bundesweit einzigartiges Projekt, wurde zum Jahreswechsel vom NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales ausgerufen. Menschen in Arbeit zu vermitteln ist die tägliche Aufgabe des Job-Centers. Allein in den letzten fünf Jahren hat die job-com mehr als 14.000 Bürgergeldbezieherinnen und -beziehern im Kreis Düren zu einem Arbeits- oder Ausbildungsplatz verholfen. Dem Arbeitgeberservice der job-com kommt bei der Vermittlungsoffensive eine wichtige Rolle zu. Er kennt die Unternehmen im Kreis Düren, deren Wünsche und Bedürfnisse. Durch intensive Gespräche, Beratungen und Hilfe werden die Unternehmen begleitet und die Vermittlung von Mitarbeitenden gesichert. 
Ob branchenbezogene Job-Speeddating, Betriebsbesuche, Netzwerktreffen oder kleinere Messen – die job-com schärft jeden Tag das Angebot und beziehen die verschiedenen Ämter in der Kreisverwaltung Düren ein. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Kommunalen Integrationszentrum und der Ausländerbehörde sind hier Beispiele. „Die Unternehmen haben eine Chance, nicht nur ihren Betrieb personell besser aufzustocken, sondern auch als sozialer Arbeitgeber aufzutreten. Gerade in der heutigen Zeit ist das eine wichtige Aufgabe”, betont Landrat Wolfgang Spelthahn.


Wenn Unternehmen gerne ein Teil der Vermittlungsoffensive werden möchten, nach Arbeits- und Fachkräften suchen, dann können sich die Verantwortlichen beim Arbeitgeberservice der job-com melden unter der Telefonnummer  02421/221560050 oder per E-Mail an arbeitgeberservicekreis-duerende. Alle Infos unter  www.kreis-dueren.de/jobcom (Öffnet in einem neuen Tab)

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