Gemeinsam mit dem Anne-Frank-Haus in Amsterdam hat das Anne-Frank-Zentrum Berlin die Wanderausstellung „Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte“ konzipiert und umgesetzt.
Die Ausstellung ist vom 7. September bis zum 29. September im Pädagogischen Zentrum des Berufkollegs Kaufmännische Schulen des Kreises Düren zu sehen. Die Ausstellung können Interessierte ohne eine Gruppenbegleitung Donnerstags von 14 - 19 Uhr besuchen. Schulklassen und Gruppen können hier eine Begleitung durch einen Peerguide reservieren. Der Eintritt ist kostenfrei.
Große Bildwände erzählen von Anne Franks Leben und ihrer Zeit: Von den ersten Jahren in Frankfurt am Main, der Flucht vor den Nationalsozialisten und der Zeit in Amsterdam bis zu den letzten sieben Monaten in den Lagern Westerbork, Auschwitz und Bergen-Belsen. Die Ausstellung regt außerdem dazu an, den Blick in die Gegenwart und auf aktuelle Formen von Antisemitismus und Diskriminierung zu werfen.
Jugendliche Peer Guides begleiten Gruppen durch die Ausstellung und ermöglichen einen jugendgerechten Zugang zu den Inhalten der Ausstellung.
Parallel zur Ausstellung haben engagierte lokale Unterstützer*innen ein umfangreiches Begleitprogramm erstellt. Es richtet sich sowohl an Schulklassen und Lehrkräfte als auch an die interessierte Öffentlichkeit.
Anmeldungen und Informationen zum Ausstellungsbesuch
Einzelbesuche sind donnerstags von 14:00-19:00 Uhr möglich. Sollten Sie als Einzelperson an einem Donnerstag eine Begleitung wünschen, melden Sie sich bitte per Mail.
Öffentliche Veranstaltungen - Angebote lokaler Kooperationspartner*innen
Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist kostenfrei.
Rundgang zu den Stolpersteinen
Samstag, 24. September 2022 │15 Uhr│ Treffpunkt: Gutenbergstr. 16, am Langemarckpark, Nähe Bahnhof
Referent: Ludger Dowe, Stadtmuseum Düren
Seit 1990 hat der Kölner Künstler Gunter Demnig in Deutschland und im europäischen Ausland etwa 75.000 Stolpersteine zur Erinnerung an Opfer des NS-Regimes vor deren früheren Häusern verlegt. Auf den kleinen Messingtafeln bekommen die Opfer ihre Namen wieder. Ihre Identität und ihr Schicksal – soweit bekannt – werden ablesbar. In Düren wurden – organisiert durch die Initiative „Stolpersteine in Düren“ – zwischen 2005 und 2008 bei fünf Besuchen von Demnig mehr als 60 Stolpersteine verlegt. 2011 und 2017 wurden noch einmal 15 Stolpersteine im Westen und Norden der Stadt verlegt.
Bei diesem Rundgang werden etwa 15 Stellen im engeren Stadtgebiet aufgesucht, wo bis in die NS-Zeit jüdische Familien wohnten. Durch die Namen und Daten auf den Stolpersteinen werden deren Identitäten ablesbar. Fotos aus der damaligen Zeit illustrieren die Berichte. (Dauer ca. 2 Stunden).
Workshop: Strategie- und Argumentationstraining: Was tun gegen populistische Sprüche, gegen Vorurteile und Rassismus?
Freitag, 9. September │9-15 Uhr │Kreisverwaltung Düren, Bismarckstr. 16, Düren │Anmeldung unter amt40kreis-duerende
Referent: Dr. Stefan Kirschgens, Kommunikationstrainer
Wer kennt sie nicht, die Situation – im Jugendtreff, während der kleinen Kaffeerunde mit Kollegen*innen oder beim Sport: Die Stimmung ist prächtig, bis auf einmal rassistische Parolen über einen Spieler quer über den Platz gebrüllt werden… Ach ja, und beim Videochat im erweiterten Freundeskreis wird Corona als Biowaffe der Mächtigen entlarvt.
Was tun? Wegschauen? Reagieren! Aber wie? Der Workshop will helfen, in Zukunft in solchen Situationen vorbereitet zu handeln. Er will zu beherztem Handeln ermutigen, aber auch die Grenzen verbalen Engagements aufzeigen. Er vermittelt Möglichkeiten der Gesprächsführung und -haltung, ermöglicht Erfahrungsaustausch und bietet Übungen an. Im Workshop werden keine pauschalen inhaltlichen (Gegen-)Argumente oder strategischen Reaktionsweisen vermittelt. Die Teilnehmer*innen werden bestärkt, situativ und persönlich angemessen zu handeln und zu argumentieren.
Ausstellungsbesuch für Seniorinnen und Senioren
Dienstag, 13. September 2022 │ 15.30-17.30h │Berufskolleg Kaufmännische Schulen des Kreises Düren │ Anmeldungen unter amt40kreis-duerende
Diese Führung durch die Anne-Frank-Ausstellung findet in Kooperation mit der „Koordinationsstelle Pro Seniorinnen und Senioren im Kreis Düren“ statt und richtet sich speziell an die Seniorinnen und Senioren im Kreis Düren. Im Anschluss an den Ausstellungsbesuch findet, falls gewünscht, ein Generationendialog zwischen den Peers (Jugendliche, die durch die Ausstellung begleiten) und den Seniorinnen und Senioren statt. Um Anmeldung wird gebeten.
Lesung: Mit Mut und List. Europäische Frauen im Widerstand gegen Faschismus und Krieg
Donnerstag, 15. September 2022 │19 Uhr │Stadtmuseum Düren, Arnoldsweilerstraße 38, Düren
Referentin: Dr. Florence Hervé
'Weiblicher' Widerstand gegen den Nationalsozialismus wurde lange nicht gewürdigt, erzählt und erinnert. Dabei waren Frauen in Europa an allen Formen des antifaschistischen Widerstands beteiligt und haben besondere Formen der Résistance entwickelt. Ob im Kurierdienst, bei der Untergrundpresse oder selbst an den Waffen: Sie haben für Freiheit, Frieden und Menschenrechte gekämpft und zur Befreiung von der NS-Herrschaft beigetragen.
Mit ihrem Buch „Mit Mut und List“ erinnert Dr. Florence Hervé an diesen Frauenwiderstand in Europa und stellt einige Widerstandskämpferinnen vor.
Galeriegang in der Anne-Frank-Gesamtschule
28. - 30.September | 10:15 - 14:00 Uhr │Anne-Frank-Gesamtschule, Kupfermühle 3, Düren
Schüler*innen verschiedener Jahrgangsstufen haben sich an der Anne-Frank-Gesamtschule in unterschiedlichen Projekten mit Anne Frank und ihrem Leben auseinandergesetzt. Einige ausgewählte Werke werden nun Besucher*innen präsentiert.
Vortrag mit Präsentation: Die Deportation der Dürener Jüdinnen und Juden
muss leider abgesagt werden │ Stadtmuseum Düren, Arnoldsweilerstraße 38, Düren
Referent: Bernd Hahne, M.A., Stadtmuseum Düren
Der Holocaust fand nicht irgendwo statt, sondern begann vor unserer Haustür. Der illustrierte Vortrag schildert die verschiedenen Stationen über die Diskriminierung, Entrechtung und Enteignung bis hin zur Deportation eines großen Teils der Jüdinnen und Juden aus dem Kreis Düren. Dabei werden neben zahlreichen Einzelschicksalen auch die verschiedenen Phasen dieses größten industriellen Massenmords der Geschichte dargestellt.
Weitere themenbezogene Veranstaltungen in der Region
Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist kostenfrei.
Lesung: „Winterbienen“ – ein Roman von Norbert Scheuer
Freitag, 9. September 2022 │19 Uhr │Aula des Franziskus-Gymnasiums in Vossenack, Franziskusweg 1, Hürtgenwald
Veranstaltung von: Landeskommando NRW und Gemeinde Hürtgenwald
1944: Egidius Arimond, ein frühzeitig aus dem Schuldienst entlassener Latein- und Geschichtslehrer, schwebt wegen seiner Frauengeschichten, seiner Epilepsie, aber vor allem wegen seiner waghalsigen Versuche, Juden in präparierten Bienenkästen ins besetzte Belgien zu retten, in höchster Gefahr. Gleichzeitig kreisen über der Eifel britische und amerikanische Bomber. Arimonds Situation wird nahezu ausweglos, als er keine Medikamente mehr bekommt, ein Verhältnis mit der Frau des Kreisleiters beginnt und schließlich bei der Gestapo denunziert wird.
Filmvorführung: „Nicht verzeichnete Fluchtbewegungen oder wie die Juden in der West-Eifel in die Freiheit kamen“ – ein Dokumentarfilm von Dietrich Schubert
Samstag, 10. September 2022 │19 Uhr │Aula des Franziskus-Gymnasiums in Vossenack, Franziskusweg 1, Hürtgenwald
Eine Veranstaltung von: Landeskommando NRW und Gemeinde Hürtgenwald
In den Jahren 1938/39 fliehen in der West-Eifel viele jüdische Bürgerinnen und Bürger aus Deutschland über die belgische Grenze, das seit 1933 jeden Tag stärker ihre Rechte einschränkt und sich ideologisch wie praktisch auf die Ermordung der europäischen Juden vorbereitet. Ihnen halfen auf beiden Seiten der Grenze Menschen der Region. Die einen aus Nächstenliebe, die anderen gegen Geld. Wem die Flucht gelang, der glaubte sich in Sicherheit und war es doch nur auf Zeit. Im Frühjahr 1940 besetzte die Wehrmacht auch Belgien.
Der Film trägt zusammen, was sich 1990 noch erfahren ließ. Und er zeigt, dass die Argumentation vieler Deutscher, man habe angesichts der Gewalt gegen die jüdischen Nachbarn nichts für sie tun können, nicht der Wahrheit entspricht.
Der Regisseur Dietrich Schubert steht nach der Vorführung für Fragen zur Verfügung.
Online-Vortrag: Der Muslim und die Jüdin. Eine Geschichte, die Mut macht, in Zeiten des Hasses
Dienstag, 13. September │18-19.30 Uhr │online nur mit Anmeldung, begrenzte Teilnehmerzahl, EEB, Tel. 02461 9966-0 oder eeb.juelichekirde
Veranstaltung von: Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit in NRW, Zweigstelle Düren im Haus der Ev. Gemeinde Düren, Leitung: Elke Bennetreu, Referent: Ronen Steinke, Autor und Redakteur
Die israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem hat bis heute mehr als 25000 mutige Männer und Frauen geehrt, die während des Zweiten Weltkriegs Juden retteten. Diese Geschichte ist trotzdem einzigartig. Unter den „Gerechten unter den Völkern“ ist bislang nur ein Araber: Mohammed Helmy. Er lebte in Berlin. Den ganzen Krieg über blieb er in der Stadt. Der Ägypter balancierte ständig auf einem schmalen Grat zwischen Anpassung und Subversion und er vollbrachte ein wahres Husarenstück, um die Nazis auszutricksen. So rettete er die Jüdin Anna Boros. Dieses Buch wirft ein Licht auf eine fast vergessene Welt, das alte arabische Berlin der Weimarer Zeit, das gebildet, fortschrittlich und in weiten Teilen alles andere als judenfeindlich war.
Ronen Steinke ist Redakteur und Autor der Süddeutschen Zeitung. 2017 erschien das hier vorgestellte Buch „Der Muslim und die Jüdin“.
Angebote für Klassen und Kurse
Für Klassen und Kurse gibt es zusätzlich zum Ausstellungsbesuch verschiedene Bildungsangebote. Die Angebote und Workshops, die im September in den Kooperationsschulen angeboten werden, können von allen anderen Schulen direkt bei den Anbieter*innen angefragt werden.
Besuch der Landsynagoge Rödingen
Kontakt: infokulturinfo-rheinlandde, Tel. 02234 9921 555
In der Landsynagoge in Rödingen (erbaut 1841) können Kinder und Jugendliche sehen und erfahren, wie Jüdinnen und Juden in ihrer Region im 19. Jahrhundert gelebt haben: Wie haben sie ihre Speisevorschriften eingehalten? Wie haben sie ihre Religion im Haus und in der Synagoge ausgeübt? Auch das Schicksal der früheren Bewohner*innen während der NS-Zeit wird thematisiert. Weitere Informationen finden Sie auch unter www.synagoge-roedingen.lvr.de
Ein Besuch wird ab der 5. Klasse empfohlen. Eine frühzeitige Planung und Kontaktaufnahme ist wünschenswert. Der "Förderverein Kulturhaus Landsynagoge Rödingen" bietet finanzielle Unterstützung an (foerdervereinlandsynagoge-roedingende). Ferner wird der Besuch durch das Programm AnC, Baustein Extra Zeit, gefördert.
Workshop: „Nur ein Witz?!“ – Workshop zum Thema Antisemitismus in der Schule
Kontakt: reflactkoelnische-gesellschaftde
Viele Menschen verbinden das Thema Antisemitismus ausschließlich mit der nationalsozialistischen Vergangenheit. Dabei ist Antisemitismus auch gegenwärtig weit verbreitet und sowohl antisemitische Diskriminierung als auch die Angst vor Gewalt gehören zum Alltag vieler Juden:Jüdinnen in Deutschland. In dem Workshop fragen wir danach, was Antisemitismus eigentlich ist, wie er heute vorkommt und warum es ihn (immer noch) gibt. Dabei arbeiten wir mit Interviews und Berichten jüdischer Jugendlicher und diskutieren anhand der darin beschriebenen Erfahrungen, was zu tun ist, wenn Antisemitismus auftritt.
Workshop: Make Hummus not walls
Kontakt: infotransaidencyorg
Make Hummus not Walls – Köln & Essen ist ein partizipatives Verständigungsprojekt zum israelisch-palästinensischen Konflikt, bei dem antisemitische/antiisraelische und antimuslimische/antipalästinensische Tendenzen abgebaut werden und ein verständnisvolles Miteinander gefördert wird. Ziel ist es, Feindbilder aufzulösen sowie Ressentiments und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit entgegenzuwirken. Dies wird u.a. durch Perspektivwechsel über persönliche Begegnungen mit den Trainer*innen mit unterschiedlichen biographischen Bezügen zum Israel-Palästina-Konflikt ermöglicht, hierunter Trainer*innen mit jüdischer, israelischer, palästinensischer oder muslimischer Identität.
Jüdisches Leben in Düren
Kontakt: amt40kreis-duerende
Im direkten Gespräch mit einer Gruppe von Schülerinnen und Schülern wird von zwei persönlichen Schicksalen Dürener Juden erzählt. Die teilnehmenden Jugendlichen haben die Möglichkeit, Fragen zu jüdischem Leben in Düren zu stellen und aus erster Hand beantwortet zu bekommen.
Informationen und Workshops für Lehrkräfte
Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist kostenfrei.
Wie passt das denn in meinen Unterricht? Online-Informationsstunde für Lehrkräfte
Montag, 5. September 2022 │15-16 Uhr │online (Anmeldung unter: amt40kreis-duerende)
Referent*innen: Axel Bülow, Jutta Weiler
Sie planen mit Ihrer Klasse oder Ihrem Kurs die Wanderausstellung zu besuchen und haben noch Fragen bzw. wünschen noch mehr Informationen? Bei dieser online-Veranstaltung werden das Peer-Konzept und die Schwerpunkte der Ausstellung sowie Unterrichtsideen zur Vor- und Nachbereitung eines Besuchs vorgestellt. Außerdem soll die Gelegenheit zum kollegialen Austausch über weitere Ideen bzw. außerschulische Veranstaltungen gegeben werden.
Workshop: "Du Jude!“ Pädagogische Handlungsmöglichkeiten gegen Antisemitismus
Dienstag, 13. September 2022 │ 15-17 Uhr │ Berufskolleg Kaufmännische Schulen im Kreis Düren │Anmeldung unter: amt40kreis-duerende
Referent: Florian Beer, Sabra e.V.
Antisemitismus ist ein komplexes Phänomen, dass auch vor Schulen nicht Halt macht. “Du Jude” ist ein gebräuchliches Schimpfwort auf Schulhöfen, der Nahostkonflikt wird im Unterricht verzerrt dargestellt und jüdische Eltern müssen sich bei der Einschulung fragen: Ist mein Kind an der Schule sicher? All das stellt Lehrkräfte vor zusätzliche pädagogische Herausforderungen. Was ist überhaupt Antisemitismus? In welchen Facetten zeigt er sich an Schulen? Und welche Handlungsmöglichkeiten gegen Antisemitismus gibt es? Mit diesen Fragen setzen sich die Teilnehmer*innen auseinander. Dabei stehen konkrete Fallbeispiele im Vordergrund.