Schreckhafte Wildtiere
Wachteln weisen aufgrund ihrer kurzen Domestikationszeit (allmähliche Umwandlung von Wildtieren in Haustiere) die Charakteristika von Wildvögeln in vollem Umfang auf. Dies betrifft vor allem die Schreckhaftigkeit, den Scharrtrieb, das Fluchtverhalten und das Komfortverhalten. Daher variieren die Haltungsbedingungen von Wachteln und Hühnern und können nicht in jedem Punkt 1:1 übernommen werden.
Im Zusammenhang mit der Schreckhaftigkeit der Wachteln starten die Tiere teilweise blitzartig senkrecht nach oben. Es empfiehlt sich daher unter der Stalldecke Netze anzubringen, um die Verletzungsgefahr am Kopf der Tiere zu minimieren.
Rückzugsmöglichkeiten einplanen
Zur tierschutzkonformen Einrichtung eines Wachtelgeheges gehören Rückzugsmöglichkeiten, Staubbademöglichkeiten, die Möglichkeit zur ungestörten Eiablage sowie ausreichend Futter- und Tränkvorrichtungen. Mindestens die Hälfte der verfügbaren Fläche sollte mit Spreu oder Sägespänen eingestreut werden.
Wachteln benötigen Schutz vor extremen Temperaturen, Nässe und Wind. Für geschlüpfte Küken müssen Temperaturen zwischen 35 und 37°C gewährleistet werden. Für erwachsene Wachteln liegt das Temperaturoptimum bei 18-20°C.
Wachteln haben einen sehr intensiven Stoffwechsel. Sie benötigen hochwertiges Futter, insbesondere in der ca. 200 Tage andauernden Legephase. Neben handelsüblichem Mischfutter kann die Nahrung mit frischem Gras, Salat, Äpfeln, Bananen und dergleichen ergänzt werden.
Nicht zu viele Hähne
Bei zu enger Besatzdichte oder zu hohem Hahnenanteil kann es verstärkt zu Verhaltensstörungen und Aggressivität unter den Tieren kommen. Die Gruppenzusammenstellung muss gut kontrolliert und überwacht werden. Beschäftigungsmaterial wie z.B. Pickblöcke können helfen Federpicken und Kannibalismus zu vermeiden.
Insbesondere Parasiten können bei Wachteln zu schweren Erkrankungen führen. Eine tierärztliche Betreuung ist erforderlich.
Bei Anregungen und Fragen wenden Sie sich gerne per E-Mail an: tierschutzkreis-duerende.