Zunächst begrüßt die Dezernentin für Arbeit, Bildung und Integration des Kreises Düren, Sybille Haußmann, das Publikum und unterstreicht die Bedeutung der Aufklärung durch Wissensvermittlung gegen alle Formen der Propaganda und betont die Wichtigkeit solcher Veranstaltungen in der heutigen gesellschaftlichen Situation. Danach widmet sich Vera Hanewinkel (Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück) in ihrem Impulsvortrag zum Thema „Bevölkerungsentwicklung in Deutschland: Zusammenhänge von demografischem Wandel und Migration“ dem Einfluss von Migration auf die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland sowie den aktuellen und für die Zukunft prognostizierten demografischen Herausforderungen und macht deutlich, dass die Migration einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland leistet. In dem nächsten Vortrag zum Thema „Demografischer Wandel in der Migrationsgesellschaft des Kreises Düren“ beleuchtet Angelina Bonnes (Amt für Generationen, Demografie, Inklusion und Sozialplanung des Kreises Düren) unter Anwendung von Expertise und verschiedener Daten der Bevölkerungsentwicklung im Kreis Düren. Anschließend gibt Axel Köhnke, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Aachen-Düren, in seinem Vortrag zum Thema „lokale Arbeitsmarktentwicklungen“ einen Überblick über die regionalen Veränderungen am Arbeitsmarkt im Kreis Düren.
Nach einer kurzen Pause bekamen die Teilnehmer*innen im Rahmen einer Fish-Bowl-Diskussionsmethode die Möglichkeit, an einem lebhaften Austausch zwischen den Referent*innen und Bernhard Stier (job-com Kreis Düren), teilzunehmen. Moderiert wurde die Diskussionsrunde durch die Dezernentin Sybille Haußmann.
In der Diskussion wurde deutlich, dass ein Perspektivwechsel stattfinden soll, um sowohl den Menschen mit internationaler Familiengeschichte, die bereits im Kreis Düren leben, als auch Neuzugewanderten einen besseren Zugang zur gesellschaftlichen Teilhabe, z. B. auf dem Arbeitsmarkt, zu ermöglichen. In diesem Kontext wurden die Bedeutung der Umstrukturierung von Bewerbungsverfahren, Vorstellungsgesprächen, Coaching, der Optimierung der berufsbezogenen Deutschförderung, der verstärkte Einsatz von (ehrenamtlichen) Dolmetscher*innen bei Institutionen und Behörden und viele weitere Aspekte hervorgehoben. Dazu wurden als konkrete Handlungsempfehlungen beispielsweise persönliches Kennenlernen, Online-Treffen bei Bewerbungsgesprächen, Stärkung des ressourcenorientierten Blicks auf Potenziale bzw. Kompetenzen und berufsbezogene Sprachkurse genannt.
Zudem wurde dafür plädiert, ein Umdenken von Arbeitgeber*innen, Unternehmen und Institutionen auf dem Arbeitsmarkt in Bezug auf ihre Haltung, Vorurteile und Stereotype gegenüber Fachkräften mit internationaler Familiengeschichte zu fördern. Die Beratungsstelle für Antidiskriminierungsarbeit Düren der Evangelischen Gemeinde zu Düren machte in diesem Zusammenhang auf Rassismus- und Diskriminierungserfahrungen u.a. von hochqualifizierten Fachkräften mit Migrationsgeschichte auf dem Arbeitsmarkt aufmerksam. Bedauerlicherweise betrifft dies ebenfalls viele Schüler*innen mit internationaler Familiengeschichte in den Schulen des Kreises Düren.
Frauen mit internationaler Familiengeschichte sind von diesen Erfahrungen nicht ausgenommen. Darüber hinaus ist dieser Personenkreis in der Arbeitswelt oft benachteiligt, da ihre Bedürfnisse, wie z. B. Angebote von Sprachkursen mit Kinderbetreuung, nicht ausreichend berücksichtigt werden. Außerdem sollten die Möglichkeiten zur Weiterbildung, Anerkennung internationaler Abschlüsse sowie Aufzeigung von Kompetenzen bzw. Potenzialen optimiert werden.
Die Veranstaltung wurde mit Unterstützung des Amtes für Generationen, Demografie, Inklusion und Sozialplanung des Kreises Düren durchgeführt.
Förderung
Diese Maßnahme wurde aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen – Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration NRW – im Rahmen des Landesförderprogramms KOMM-AN NRW gefördert.