Die Zeit der Schwangerschaft und Geburt ist eine ganz besondere Zeit für junge Eltern und angesichts der vielen neuen Themen teilweise verbunden mit vielen Unsicherheiten. Die Versorgung, Erziehung und Bildung können junge Eltern vor große Herausforderungen stellen. Um insbesondere sozial benachteiligte werdende Eltern bestmöglich zu unterstützen, stellt das Amt für Kinder, Jugend und Familie verschiedene Angebote zur Verfügung. Der Zugang zum Versorgungssystem für werdende Eltern und Neugeborene soll somit erleichtert werden, um eine positive Bewältigung durch Frühe Hilfen in dieser Lebensphase zu unterstützen.
Der Babybegrüßungsdienst „Willkommen im Leben” wurde im Kreis Düren zum 01.01.2011 eingeführt und wird auf Grundlage des § 2 des Gesetzes zur Kooperation im Kinderschutz durch das Amt für Kinder, Jugend und Familie durchgeführt. Die Willkommensbesuche sind Teil der Präventionskette und ein weiterer Baustein der Initiative „Familie im Kreis Düren – Eine runde Sache!”. Die Besuche werden von Ehrenamtlichen in den 14 kreisangehörigen Städte und Gemeinden im Zuständigkeitsgebiet des Amts für Kinder, Jugend und Familie angeboten. Die Ehrenamtlichen werden in verschiedenen Bereichen sowie zum Thema „Interkulturalität” durch das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Düren geschult. Die Familie erhält bei dem Besuch eine Tasche mit kleinen Geschenken, wertvollen Informationen sowie Beratungs- und Unterstützungsangeboten und Gutscheinen. Außerdem haben die Ehrenamtler*innen ein offenes Ohr für Fragen rund um das Thema Familie. Bei Bedarf kann auch zu anderen Institutionen oder Hilfsangeboten ein Kontakt hergestellt werden. In vier Sprachen wird auf dem Flyer über das Angebot informiert. Sollte bei einem Gespräch deutlich werden, dass die Familie weitere Unterstützungsangebote, auch aufgrund sprachlicher Schwierigkeiten, benötigt, wird die Koordinationsfachkraft der Frühen Hilfen hinzugezogen.
25 Ehrenamtler*innen waren im Jahr 2023 für den Babybegrüßungsdienst tätig. Die durchschnittliche Geburtenzahl im Zuständigkeitsbereich liegt bei circa 110 bis 130 Geburten im Monat. Durch die Besuche werden circa 80 bis 90% der Familien erreicht.
Neben dem Angebot des Babybegrüßungsdienstes ist die gesundheitsorientierte Familienbegleitung Teil der Frühen Hilfen im Amt für Kinder, Jugend und Familie. Die Tätigkeiten der Familienkinderkrankenschwestern sieht eine längerfristige Beratung und Begleitung im häuslichen Umfeld von (werdenden) Eltern bei allen Fragen rund um die Familie und das Kind bis zum dritten Lebensjahr vor. Bei Bedarf erfolgt eine Anbindung an Netzwerkpartner*innen, auch an Fachdienste für Menschen mit internationaler Familiengeschichte. Wöchentliche Sprechstunden werden in den sogenannten „Schnullercafés” und im Krankenhaus Düren sowie bedarfsorientierte Sprechstunden in der zentralen Unterbringungseinrichtung in Kreuzau–Drove.
Im Auftrag des Gesundheitsamtes bieten zwei Familienhebammen parallel Sprechstunden in den zentralen Unterbringungseinrichtungen für Schwangere und Wöchnerinnen an. Bei Bedarf betreuen die Familienhebammen geflüchtete Familien von Beginn der Schwangerschaft bis zum vollendeten ersten Lebensjahr durch Hausbesuche. Das Angebot wird unabhängig vom Aufenthaltsstatus durchgeführt. Die Familienhebammen sind dabei gut vernetzt mit Beratungsstellen, Geburtskliniken und Kinderärzt*innen.
Die Familienkrankenschwestern und Familienhebammen sind dabei auch mit der Fallberatung der AKuT-Fachkräfte sowie Bezirksfachkräfte des Allgemeinen Sozialen Dienstes vernetzt, wenn Familien gemeinsam betreut werden.
Zur besseren Verständigung mit nicht deutschsprachigen Familien können alle Fachkräfte, die Teil eines Netzwerkes Frühe Hilfen sind, ein Telefon-Dolmetsch-Angebot kostenfrei in Anspruch nehmen. Der Dienst wird aus Mitteln der Bundesstiftung Frühe Hilfen des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanziert. Das Angebot ist zeitlich auf das Jahr 2024 begrenzt und besteht, bis das Gesamtkontingent aufgebraucht ist.