Energiesparen und gleichzeitig das Klima schonen
Der Kreis Düren hat sich ein ambitioniertes, aber wichtiges Ziel gesetzt: Bis 2035 will der Kreis Düren klimaneutral sein. „Der Klimaschutz ist das prägende Thema unserer Zeit”, sagt Landrat Wolfgang Spelthahn. Ein wichtiger Baustein für dieses Ziel ist das Klimaschutzprogramm, das in diesem Jahr zum vierten Mal aufgelegt wurde. Dieses Mal unterstützte der Kreis Düren unter dem Thema "Energiewende jetzt!” 2000 Projekte von Bürgerinnen und Bürgern mit je 1000 Euro. Früher als gedacht hat nun das Klimaschutzprogramm ein Ende gefunden, denn alle verfügbaren 2000 Anträge wurden gestellt, bewilligt und die Projekte
gefördert. „In diesem Jahr war das Klimaschutzprogramm besonders beliebt, die meisten Anträge, rund 1370, waren für eine Photovoltaikanlage”, sagt Eric Floren, Klimaschutzmanager des Kreises Düren.
Die Unterstützung durch den Kreis Düren löst in diesem Jahr eine Investitionssumme von 55,2 Millionen Euro aus. Seit 2019 konnten mit Hilfe des Klimaschutzprogrammes 5000 Projekte umgesetzt werden, die ein Investitionsvolumen von beeindruckenden 105 Millionen Euro haben. „Wir wollen den Bürgerinnen und Bürgern helfen, Energie einzusparen und gleichzeitig das Klima zu schonen. Neue Anlagen oder der Umbau kosten viel Geld. Hierbei leisten wir einen Beitrag”, sagt Eric Floren. Der Großteil der Projekte wird zwar nicht wegen, sondern mit der Förderung umgesetzt. „Wer seinen Altbau sanieren will, was sehr teuer ist, macht dies in der Regel nicht, weil es 1000 Euro gibt, aber jede Unterstützung wird gerne mitgenommen. Bei anderen ist das Klimaschutzprogramm aber ein Anreiz, sein Projekt endlich zu starten und umzusetzen, besonders bei kleineren Sanierungen wie bei Fenstern oder Türen”, weiß Eric Floren. Das Sonderkreditprogramm der Sparkasse Düren sei ebenfalls ein Vorteil. Wenn ein Antrag im Rahmen des Klimaschutzprogrammes bewilligt wurde, kann ein Kredit mit einem Zinssatz von 2,5 Prozent beantragt werden – das sind deutlich günstigere Konditionen als ohne das Klimaschutzprogramm.
In diesem Jahr stand vor allem die Umstellung fossiler Heizungen auf Wärmepumpen im Fokus. „Der klimafreundliche Ausbau des Wärmesektors hat sich generell nicht so entwickelt wie geplant, hier wollen wir nachhelfen”, sagt Eric Floren. Durch die steigenden Energiekosten infolge der CO2-Besteuerung bei fossilen Energieträgern lassen sich sogar durch die Modernisierung Energiekosten einsparen. „Im Vergleich zum letzten Jahr haben wir hier einen deutlichen Anstieg der Anträge gesehen. Im vergangenen Jahr bezogen sich 0,3
Prozent der Anträge auf die Sanierung von fossilen Heizungen. Dieses Jahr liegen wir schon bei rund 18 Prozent”, sagt er.
Die aktuelle Situation und die gestiegenen Gaspreise erklären diese Zahl. „Wir merken, dass sich viele Menschen umstellen wollen und müssen. Wenn sich die Abschläge vervielfachen, dann suchen die Menschen eine kostengünstige Alternative. Hier sind wir froh, unterstützen zu können.” Die Einrichtung von Batteriespeichern und Solarthermie sowie die Sanierung von Fenstern und Türen sind ebenfalls Projekte, die gefördert werden konnten. Wer beispielsweise eine Investition von 30.000 Euro plant, kann derzeit auch die Erstattung der Mehrwertsteuer von 19 Prozent beim Finanzamt beantragen. Mit der Unterstützung durch den Kreis Düren kommt man dann bei einer Summe von rund 23.000 Euro aus.
Das lohnt sich. Die Installation von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) ist bisher der beliebteste Förderpunkt. „Die Energie wird da erzeugt, wo sie gebraucht wird. Die Menschen sind mit den Anlagen vertraut – in Kombination mit einem Batteriespeicher kann der Strom auch genutzt werden, wenn keine Sonne scheint”, weiß Eric Floren. Auch die Kreisverwaltung nutzt die Vorteile der PV-Anlagen. So sind auf den Dächern der Gebäude der Kreisverwaltung in Düren und
Jülich, der Schulen in Trägerschaft des Kreises sowie auf einigen Rettungswachen wie in Nideggen und Huchem-Stammeln und dem Campus Stockheim Solaranalgen zu finden. Bei der Errichtung von Neubauten wird die Installation von Photovoltaik-Anlagen bereits in den frühen Planungsphasen berücksichtigt. Ziel ist es auch hier, den eigenproduzierten, klimaschonenden Strom unmittelbar vor Ort zu nutzen. In dem Zeitraum von 2011 bis 2021 wurden einige Verwaltungsgebäude und Parkanlagen sowie Garagen auf LED-Beleuchtung umgerüstet. Der Stromverbrauch der Verwaltungsgebäude hat sich in dieser Zeit von rund einer Million Kilowattstunden auf 500.000 Kilowattstunden pro Jahr reduziert.
Zum Klimaschutzprogramm gehören aber nicht nur Förderungen, sondern auch Geschenke. Der Kreis Düren hat beispielsweise auch in diesem Jahr wieder Bäume verschenkt, die vor Kurzem am Kreishaus von Landrat Wolfgang Spelthahn ausgegeben wurden. „Jeder Baum, der gepflanzt wird, leistet einen Beitrag zum Klimaschutz. Ich bin überwältigt von der Nachfrage und den Rückmeldungen”, sagt
der Landrat. 8200 Bäume wurden ausgegeben, eine Rekordzahl. Darunter waren Bäume, die besonders Hitzeperioden standhalten können.
Zum ersten Mal wurden auch Heckenpflanzen an die Bürgerinnen und Bürger ausgegeben. Auch, wenn das Klimaschutzprogramm ausgeschöpft ist, so laufen einige Unterstützungsmöglichkeiten weiter. Demnächst werden „Stecker-PV-Anlagen” gefördert. Das sind kleine PV-Anlagen, die beispielsweise am Balkon angebracht werden können und per Steckdose wird der erzeugte Strom ins Netz gespeist. Die Ausgabe ist aufgrund einer NRW-Förderung möglich. Zudem können weiterhin Anträge zur Dachbegrünung gestellt werden. Mit der Förderung
einer Begrünung von Dächern soll insbesondere in bebauten Gegenden ein nachhaltiger Beitrag zur Verbesserung des Stadtklimas geleistet, die natürliche Artenvielfalt durch mehr Lebensraum für Pflanzen und Tiere erhöht sowie das Wohn- und Arbeitsumfeld für die Bürgerinnen und Bürger verbessert werden. Weitere Infos gibt es auch unter www.kreis-dueren.de/klimaschutzprogramm (Öffnet in einem neuen Tab) (Öffnet in einem neuen Tab) oder
direkt beim Klimaschutzmanager Eric Floren unter klimaschutzkreis-duerende
Der Klimawald
Der Kreis Düren möchte 300.000 Bäume (in Anlehnung an die gewünschte Einwohnerzahl) pflanzen und einen Klimawald errichten, um die Wiederaufforstung zu fördern. „Wir möchten damit ein weiteres positives Zeichen setzen und zeigen, dass Klimaschutz nicht bloß Verzicht bedeutet, sondern Spaß machen kann und ein gutes Gefühl vermittelt”, betont Landrat Spelthahn. Mit einer Spende von fünf Euro kann die Aktion „Ein Baum für den Kreis Düren” unterstützt werden. Die Pflanzungen haben bereits im Herbst 2021 begonnen. Das Projekt wird mit dem Regionalforstamt Rureifel-Jülicher Börde umgesetzt. Die Experten pflanzen
und pflegen die Bäume. Die ersten Pflanzungen wurden auf einer Fläche am Rennweg bei Großhau vorgenommen. Weitere Bäume werden auf bewirtschafteten Flächen des
Regionalforstamt Rureifel-Jülicher Börde gepflanzt. Wenn Sie die Aufforstung unterstützen wollen, können Sie Spenden an das Konto bei der Sparkasse Düren, IBAN: DE80 3955 0110 0000 3562 12 Verwendungszweck: 8061.10001000 / Baumpatenschaft richten.