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Kreis Düren

Von Jülich ins Weltall

Die Energie ist das, was das Unternehmen ETC nicht nur an-, sondern auch vorantreibt. Dabei wagt das Unternehmen auch den Blick über den Tellerrand – hinaus in den Weltraum.

Jülicher Unternehmen wächst

Druckbehälter wie dieser im Vordergrund sind Weltall tauglich. Davon überzeugten sich beim Unternehmensbesuch bei ETC in Jülich Anette Winkler (Wirtschaftsförderung Kreis Düren) und Landrat Wolfgang Spelthahn (v.l.). Geführt wurden sie von Maurice Emunds, stellv. Standortleiter, Mario Schulze (Fertigungsleiter), Andreas Scholz, Standortleiter und Willi Bickendorf, Team-Manager Composite (v.l.).

Die Frage nach der Energie beschäftigt aufgrund des Krieges in der Ukraine unsere Gesellschaft. Die Nachfrage steigt, die Preise ebenfalls und die Versorgungsfrage in der Zukunft ist eine ständige Begleiterin. Bereits seit mehr als 50 Jahren beschäftigt sich die Firma ETC in Jülich mit den Fragen der Energie. Das Unternehmen entwickelt Antworten mit Hilfe von innovativen Energielösungen. ETC steht für „enrichment technology company“ und das Unternehmen arbeitet an der Weiterentwicklung von Anreicherungstechnologien für Kernkraftanlagen und entwickelt unter anderem entsprechende Maschinen hierfür. Auch, wenn Deutschland aus der Kernenergie aussteigen wird, weltweit gesehen wächst das Interesse an Kernenergie und damit das Unternehmen. Davon hat sich Landrat Wolfgang Spelthahn bei einem Unternehmensbesuch mit Anette Winkler von der Wirtschaftsförderung des Kreises Düren selbst ein Bild machen können und zeigte sich beeindruckt, von dem Potenzial, das in diesem Unternehmen steckt.  

Mittlerweile arbeiten rund 240 Menschen am Standort im Stetternicher Staatsforst und es werden mehr. Auf bis zu 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den kommenden drei Jahren soll das Unternehmen anwachsen, das ist das erklärte Ziel von ETC. „Der Bedarf ist da, wir möchten wachsen und wollen in den Standort Jülich investieren, wir fühlen uns hier sehr wohl", sagt Standortleiter Dr. Andreas Scholz. „Allerdings müssen wir uns auch räumlich erweitern, der Platz wird knapp. Wir können nur investieren, wenn wir den Raum zum Wachsen haben". ETC ist in weiteren Standorten in Europa vertreten, in Großbritannien, den Niederlanden und Frankreich. Mit Blick auf den Strukturwandel kommt den neuen Arbeitsplätzen eine wichtige Bedeutung zu, denn wenn die Zeit der Tagebaue endet, müssen neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Hier kommt Jülich als Forschungs- und Produktionsstandort eine wichtige Bedeutung zu, die auch der Bürgermeister der zweitgrößten Stadt im Kreis Düren kennt. „Es ist beeindruckend, welches Wachstumspotenzial vorhanden ist. Jülich bringt viele Global Player hervor, das freut uns natürlich und zeichnet unsere Stadt auch aus“, sagt Axel Fuchs. Anette Winkler ergänzt: „Wir von der Wirtschaftsförderung des Kreises Düren sind an Ihrer Seite und unterstützen Sie, wo es geht. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.“

Bei der Besichtigung der Werkstätten stellt sich schnell heraus, welche Komplexität bei der Herstellung und Entwicklung der Anlagen steckt und wie gut ausgebildet die Fachkräfte hier sind. „In unserer Branche, die sehr speziell ist und hohe Sicherheitsanforderungen hat, ist es eine besondere Herausforderung, Fachkräfte zu finden", weiß der stellvertretende Standortleiter, Maurice Emunds, der zugleich unter anderem das Thema Personal verantwortet. „Aber wir bilden hier gerne aus und können diejenigen, bei denen die Grundlagen vorhanden sind, auch weiter fördern, qualifizieren und für den Bereich spezialisieren." Aktuell arbeiten 16 Auszubildende in Jülich bei ETC. Sogar einen Landessieger der IHK, die jedes Jahr ausgezeichnet werden, hat das Unternehmen hervorgebracht. Dabei lernen die Azubis in ihren Bereichen die jeweils neuesten Maschinen kennen, erlernen zugleich aber auch ganz bewusst weiterhin  traditionelle Methoden,  wie Werkstattleiter Esser erklärt. „Wenn eine Maschine ausfallen sollte, sind wir auf diese Weise in der Lage, jedes Teil selbst herzustellen. Daher ist es wichtig, auch ältere Maschinentypen bedienen zu können, um breit aufgestellt zu sein." 

ETC hat sich allerdings nicht nur auf die Entwicklung von Anreicherungstechnologien spezialisiert und arbeitet mit belastungsstarken Materialien und Verfahren. Aufgrund dieses Know-hows ergeben sich viele Vorteile und Nutzen auch für andere Branchen. So stellt das Unternehmen zudem hochfeste Carbonfaser-Druckbehälter her, die für die Raumfahrt benötigt werden. „Die Fasern, die hier miteinander verbunden und verarbeitet werden, sind härter als Stahl und halten jede Menge aus“, sagt Dr. Scholz. Daher seien sie für den Einsatz im Weltraum bestens geeignet. „Es muss daher bei der Qualität und Verarbeitung alles stimmen. Jede Faser wird zuvor intensiv geprüft.“ Aufgrund der technischen Vielseitigkeit und des weltweit steigenden Interesses an der Kernenergie kann der Standort Jülich den Umzug des Tochterunternehmens NPROXX zu einem anderen Fertigungsstandort mehr als kompensieren und insgesamt wachsen. „Sie senden ein Mut machendes Signal! Wachsende Firmen sind ein großer Gewinn für die Region und die Menschen im Kreis Düren“, sagt Landrat Wolfgang Spelthahn. „Ich danke Ihnen herzlich für den Einblick in dieses spannende Feld und die Entwicklungen.“

 

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