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Kreis Düren

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"Ein Quantensprung": Ausbau der Digitalisierung beim Rettungsdienst Kreis Düren

Es ist ein wichtiger Meilenstein in der Notfallversorgung im Kreis Düren: Vom Eingang des Notrufes in der Leitstelle über die Versorgung durch die Rettungskräfte vor Ort bis zur Aufnahme im Krankenhaus werden die Daten der Patienten nun durchgehend digital erfasst und ergänzt.

Zuverlässige Datenerfassung und sichere Patientenversorgung

Die teils umständliche und zeitintensive Dokumentation per Hand fällt weg. So kann die Notfallversorgung effizienter, zuverlässiger und zielgerichteter erfolgen.

Vor rund einem Jahr startete die Testphase zur Digitalisierung in der Rettungskette, jetzt ist das neue System ein fester Bestandteil im Alltag und der Zusammenarbeit des Rettungsdienstes und der Krankenhäuser. "Es ist ein Quantensprung und ein Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger im Kreis Düren. Die Systeme enden nun nicht mehr an der Krankenhaustür, sondern die Datenerfassung erfolgt übergreifend und sicher. Ich sage herzlichen Dank an alle Beteiligten, die diese positive Neuerung ermöglicht haben", sagte Landrat Wolfgang Spelthahn bei der gemeinsamen Pressekonferenz (13.11.) mit der Rettungsdienst Kreis Düren AöR (Anstalt des öffentlichen Rechts/RDKD) und den Krankenhäusern Jülich, Birkesdorf, Düren und Lendersdorf auf dem Campus Stockheim in Kreuzau, wo unter anderem die Leitstelle des Kreises Düren angesiedelt ist. "Das ist heute ein guter Tag für die Bürgerinnen und Bürger im Kreis Düren und darüber hinaus", so der Landrat.

Die Krankenhäuser und der Rettungsdienst Kreis Düren stellen einen Meilenstein in der Patientenversorgung vor. Die Daten werden vom Notruf bis zur Aufnahme im Krankenhaus digital erfasst. Dr. Niklas Cruse (Krankenhaus Jülich), Renardo Schiffer (Krankenhaus Lendersdorf), Projektverantwortlicher Jens Juchem, Dr. Norbert Hambach (stellvertretender ärztlicher Leiter Rettungsdienst Kreis Düren), Landrat Wolfgang Spelthahn, Peter Kaptain (Vorstand RDKD), Kathleen Büttner-Hoigt und Dr. Georg Welty (beide Krankenhaus Düren) und Robert Engels (Leiter Einsatzdienste/v.l.) stellten das neue System vor.

Landrat Wolfgang Spelthahn: "Es ist ein Quantensprung und ein Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger im Kreis Düren. Die Systeme enden nun nicht mehr an der Krankenhaustür, sondern die Datenerfassung erfolgt übergreifend und sicher."

Sobald der Notruf eintrifft, werden die ersten Informationen erfasst. Diese können auch von den Rettungskräften sowie den Notärzten per Tablet abgerufen werden. Vor Ort, beispielsweise an der Unfallstelle, können dann weitere Daten wie Verletzungen eingetragen, EKG erfasst sowie die persönlichen Infos der Patienten vermerkt werden. "Bisher mussten diese wichtigen Daten nochmal im Krankenhaus abgefragt, dann in neue Formulare eingetragen, eingescannt und an interne Systeme überspielt werden. Jetzt können die Daten, die am Einsatzort aufgenommen wurden, direkt an das Ziel-Krankenhaus übermittelt werden", sagt Dr. Norbert Hambach, stellvertretender ärztlicher Leiter Rettungsdienst Kreis Düren sowie stellvertretender Leiter der Notaufnahme Lendersdorf. Das Personal vor Ort kann sich die Werte anschauen und beispielsweise das EKG auswerten, bevor die Patienten eintreffen. Es hat somit schon erste wichtige Informationen, mit welchen Beschwerden und welchen Verletzungen sie gebracht werden. Die Krankenhäuser können zielgenau entsprechende Vorbereitungen treffen, zumal sie auch per Signal sehen, wann der Rettungswagen mit dem Patienten eintrifft. 

"Die Vorteile des neuen Systems sind genauere Übergaben, die Daten müssen nicht doppelt erfasst werden, was wichtige Zeit erspart und die Fehlerquoten durch Unleserlichkeit wird deutlich verringert. Es ist eine Arbeitserleichterung für die Rettungskräfte und sorgt für eine verbesserte Versorgung der Patienten", sagt RDKD-Vorstand Peter Kaptain und betont: "Diese Entwicklung funktioniert nur dank der guten Kooperation mit den Krankenhäusern."

Das NIDA-Pad ist der Schlüssel in der Digitalisierung im Rettungsdienst.

Schlüssel dieser Neuentwicklung ist das NIDApad – ein Internet-fähiges Tablet, das unter anderem mit Kamera und Kartenlesegerät ausgestattet ist. Hier werden die Daten erfasst und den Krankenhäusern von unterwegs übermittelt. Die übermittelten Fotos von der Einsatzstelle helfen dem Klinikpersonal, sich ein Bild von der Schwere des Unfalls machen zu können. Alle Kliniken im Kreis Düren sind an das System angeschlossen: Das Krankenhaus Jülich, das St. Marien-Hospital Birkesdorf, Krankenhaus Düren und St. Augustinus-Krankenhaus Lendersdorf. Auch die LVR-Klinik Düren ist involviert. Außerhalb des Kreises nutzen zudem die Uniklinik Aachen und das Kreiskrankenhaus Mechernich dieses System und können Patienteninfos aus dem Kreis Düren digital empfangen.

"Wir haben mehr Zeit, alles Notwendige für den bald eintreffenden Patienten zu organisieren und bereitzustellen. Der Patient kann sicher sein, dass seine Aufnahme in einem professionellen Setting erfolgt und Missverständnisse zwischen den Akteuren draußen und in der Einrichtung so gut wie ausgeschlossen sind", sagt Renardo Schiffer, Geschäftsführer des St. Augustinus-Krankenhauses in Lendersdorf. 

In der Klinik macht ein akustisches Signal auf einen neuen Einsatz aufmerksam, die digitalen Infos können abgerufen, von den Ärzten ausgelesen und die Lage eingeschätzt werden. Bildschirme, die die Ankunft der Rettungsfahrzeuge anzeigen, sorgen zudem für Transparenz und gutes Zeitmanagement.

Landrat Wolfgang Spelthahn (r.) bezeichnet die Neuerung als "Quantensprung".

"Die Versorgungsqualität für die Patienten und die Datenklarheit werden durch die Digitalisierung stark verbessert. Das ist ein wichtiger und großer Schritt, den die Krankenhäuser gemeinsam mit den Rettungsdiensten gehen; wir zeihen an einem Strang", betont Kathleen Büttner-Hoigt, Geschäftsführerin Krankenhaus Düren.

"Der wichtigste Punkt der digitalen Vernetzung ist die Zeit, die man zwecks Vorbereitung gewinnt und die Möglichkeit, Dokumente wie EKG, Medikamentenlisten oder Fotos vom Ort des Unfalls digital schnell anzufordern", sagt Dr. Niklas Cruse, Geschäftsführer Krankenhaus Jülich. 

Dr. Bodo Müller, ärztlicher Direktor am St.-Marien-Hospital Krankenhaus Birkesdorf: "Es ist für uns auch eine Entlastung im Arbeitsablauf. Das Personal, das noch mit langem Erfassen und Ergänzen der Daten beschäftigt war, hat nun mehr Zeit für die Patienten."

Die Daten liegen geschützt auf einem vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik zertifizierten Server und sind nur von den zuständigen Mitarbeitenden einsehbar. "Eine Weitergabe an Unbefugte ist nicht möglich. Zudem sorgt eine interne Abfrage dafür, dass jede Einsicht dokumentiert wird", erläutert Jens Juchem, Projektverantwortlicher für mobile Datenerfassung bei der RDKD. 

Die Archivierung der Daten ist mit diesem System vereinfacht und bildet die Grundlage, um die Abläufe im Rettungsdienst weiter zu optimieren. Die Qualitätssicherung und das Qualitätsmanagement werden durch diese digitalen Abläufe unterstützt.

 

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