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Kreis Düren

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Zahl der Pflegebedürftigen wird bis 2040 steigen

Wie viele pflegebedürftige Menschen leben in welcher Kommune? Welche Angebote für sie gibt es? Wo besteht ein konkreter Bedarf für mehr Tagespflege, vollstationäre oder ambulante Pflege?

Orientierung über bestehende Angebote

Der aktuelle Pflegebedarfsplan deckt alle Zahlen auf, dient als Orientierung über die zur Verfügung stehendenden Angebote und gibt Handlungsempfehlungen für künftige Strategien. Das ISG Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik GmbH hat bei der Erstellung des Plans die Jahre 2020 und 2021 betrachtet. Heißt: der entsprechende Status in den unterschiedlichen Bereichen – wie beispielsweise bei ambulanten Diensten, Tagespflege, Kurzzeitpflege, vollstationäre Pflege, Gesundheitsversorgung, barrierefreiem Wohnen, betreuten Wohngemeinschaften – wurde untersucht und analysiert. Der Kreis Düren hat eine planerische, koordinierende und vermittelnde Funktion inne. Gemeinsam mit den Kommunen werden bestehende Bedarfe besprochen und bestmögliche Lösungen gefunden. "Die Hervorhebung der Hilfe für ältere Menschen unterstreicht den Stellenwert, den die Sorge für die ältere Generation in unserer Gesellschaft hat. Da der Anteil älterer Menschen aufgrund des demografischen Wandels weiter wächst, nimmt auch die Bedeutung der Altenhilfe kontinuierlich zu", sagt Landrat Wolfgang Spelthahn. Die Pflegeplanung und das Versorgungssystem sollen mit den Ergebnissen des Pflegebedarfsplans passgenau gestaltet und verbessert werden. "Die Zahl der Pflegebedürftigen wird bis zum Jahr 2040 um 26 Prozent, die der Demenzkranken um 34 Prozent und die der Hilfebedürftigen ohne anerkannten Pflegebedarf um 24 Prozent steigen", erklärt Insa Breuer vom Sozialamt des Kreises Düren.

Immer weniger pflegende Angehörige

Sie ist unter anderem für die örtliche Pflegebedarfsplanung zuständig. Laut einer Prognose des Statistischen Landesamtes wird die Einwohnerzahl der über 80-Jährigen im Kreis Düren bis zum Jahr 2040 um 35 Prozent steigen. Gleichzeitig wird die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner unter 40 Jahren um drei Prozent sinken. Das bedeutet: immer weniger pflegende Angehörige stehen einer steigenden Zahl von Pflegebedürftigen gegenüber. Ende 2021 lag der Anteil der Bevölkerung ab 60 Jahren im Kreisgebiet bei 29,7 Prozent. Rund 21.800 Personen waren pflegebedürftig. Hinzu kommen etwa 12.200 Menschen mit Hilfebedarf ohne eine anerkannte Pflegebedürftigkeit. Die Zahl der Demenzkranken wurde auf rund 5.500 Personen geschätzt. All diese Entwicklungen werfen die Fragen auf, wie viele Menschen in Zukunft Pflegeleistungen benötigen und wer diese erbringen kann. Nach dem Grundsatz „ambulant vor stationär“ muss geprüft werden, wie durch eine Verbesserung und den Ausbau der (ambulanten und teilstationären) Versorgung ein Umzug in eine stationäre Einrichtung vermieden werden kann. Altersgerechte Wohnbedingungen, ein barrierearmes Wohnumfeld und ein geeignetes Angebot an Hilfe- und Pflegeleistungen sind entscheidende Voraussetzungen dafür, dass ältere Menschen möglichst lange in ihrem gewohnten Umfeld bleiben können. Im Kreis Düren besteht ein breit gefächertes Angebot von Diensten und Einrichtungen, die Hilfebedürfte, Pflegebedürftige und Demenzkranke begleiten.

Fachkräftemangel spürbar 

Im Pflegebedarfsplan wurden diverse Freizeitangebote erfasst, die explizit ältere Menschen als Zielgruppe angeben. Dazu zählen Seniorentreffs, Senioren-Cafés, Sportgruppen oder Gesprächskreise – allein für Menschen mit Demenz und deren Angehörige gibt es 42 Angebote. Insgesamt ist die Versorgungslage in den Kommunen unterschiedlich. Manche sind beim stationären Bereich gut aufgestellt, andere bieten gar keine Angebote für ambulant betreute Wohngemeinschaften. Der Plan bietet detaillierte Übersichten zu jeder einzelnen Kommune im Kreis Düren, anhand derer Konzepte mit wohnortnahen Angeboten angepasst oder geschaffen werden können. Dabei ist die aktuelle Verteilung der Kapazitäten auf die Städte und Gemeinden zu berücksichtigen. Ein Problem, das derzeit nicht nur im Kreis Düren, sondern auch deutschlandweit zu spüren ist, ist der Fachkräftemangel. "Uns nützt kein großes Pflegeheim, wenn wir keine Mitarbeitenden gewinnen können", beschreibt Insa Breuer. Sie unterstützt die Kommunen in Sachen Bauberatung und ist auch für die Anerkennung der Alltagsbegleiter verantwortlich. Ebenfalls ein niedrigschwelliges Angebot, bei dem Menschen Hilfebedürftige bei alltäglichen Dingen unter die Arme greifen. Sei es ein Spaziergang, ein Einkauf oder eine nette Unterhaltung. Weitere Details und einen Einblick in Handlungsempfehlungen des Pflegebedarfsplans gibt es unter www.bit.ly/Pflegebedarfsplan (Öffnet in einem neuen Tab).

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