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Kreis Düren

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Wasserstoff erleben, Wasserstoff verstehen

Zum dritten Mal richtet der Kreis Düren die zweitägige H2-Messe in Jülich aus. Der hochkarätige Preis "Hygo" geht auch dieses Jahr an herausragende Persönlichkeiten.

Menschen mitnehmen und Freude am Wandel vermitteln

Landrat Wolfgang Spelthahn zeigt sich beim Rundgang durch die Wasserstoff-Messe im Brückenkopf-Park in Jülich begeistert.

"Wasserstoff ist der Schlüssel für einen erfolgreichen Strukturwandel im Kreis Düren", sagt Landrat Wolfgang Spelthahn überzeugt. Dass der Kreis Düren auf den richtigen Stoff setzt, wenn es um eine klimafreundliche Zukunft nach dem Braunkohleabbau geht, zeigte sich Mitte August bei der Wasserstoff-Messe des Kreises Düren. Es war bereits die dritte Messe, die der Kreis Düren im Brückenkopf Park in Jülich, genauer, in der Kulturmuschel, ausgerichtet hat. Hier wurde wieder einmal deutlich, dass der Kreis Vorreiter ist, wenn es darum geht, innovativ und ideenreich nach vorne zu blicken. Rund 40 Aussteller aus dem Bereich der Forschung, Mobilität, Wissenschaft und Wirtschaft stellten sich und ihre Projekte vor. "Wir zeigen hier konkret, dass es funktioniert, und möchten das Thema erlebbar machen und allen vermitteln – nicht nur dem Fachpublikum", sagte Landrat Wolfgang Spelthahn, der die Messe bei einem Rundgang eröffnete. Wasserstoff erleben, das heißt auch, Wasserstoff verstehen – und das geht am besten mit Anschauungsmaterial, beispielsweise aus Lego. Das Forschungszentrum Jülich präsentierte mit seinem erweiterten Legomodell das Helmholtz-Cluster Wasserstoff in Jülich. Daneben warteten noch viele weitere Einrichtungen und Unternehmen darauf, mit den Gästen ins Gespräch zu kommen.

"Wir bleiben Energiekreis"

Neben Wasserstoffautos wurden den Bürgerinnen und Bürgern auch wasserstoffbetriebene Fahrräder und LKW, Busse sowie Autos vorgestellt. Darunter auch das erste zivile Polizeiauto, das mit Wasserstoff getankt wird. "Der Kreis Düren hat eine enorme Strahlkraft als Modellregion Wasserstoff. Hier wird noch einmal deutlich, welche Bedeutung unsere Region für den Wasserstoff-Ausbau hat", sagt der Landrat. Der Kreis Düren setzt seit Langem auf Wasserstoff. Fünf H2-Busse sind in der Flotte der Rurtalbus GmbH, weitere folgen, ebenso werden Wasserstoffzüge auf dem Streckennetz der Rurtalbahn unterwegs ein. Die erste Wasserstoff-Tankstelle im Gewerbegebiet "Im Großen Tal" in Düren ist bereits eröffnet, weitere Tankstellen und die Produktion von grünem Wasserstoff folgen. Der Solarpark, der für die Herstellung notwendig ist, steht bereits am Brainergy Park in Jülich. Der Elektrolyseur, also die Anlage zur Herstellung des Wasserstoffs, folgt zeitnah. "Der Kreis Düren war und ist Energiekreis. Wir stellen uns im Strukturwandel neu auf. Das ist auch im Hinblick auf den Klimaschutz entscheidend. Dabei wollen wir die Bürgerinnen und Bürger mitnehmen. Hierbei ist es wichtig, Freude am Thema zu vermitteln, was uns bei der Messe gut gelingt", sagt Landrat Wolfgang Spelthahn. Dass das gelingt, bestätigten die vielen Besucher, die den Weg in die Kulturmuschel gefunden haben, wie Familien, Seniorinnen und Senioren oder Studentengruppen. Neben dem Fachpublikum zog die Messe also ein breites Publikum an, das mehr über das Thema erfahren wollte.

Die Preisträger Stephan Kiermaier, Stefanie Peters und Sara Schiffer (vorne, v.l.), dahinter Anne Schüssler (Kreis Düren), Landrat Wolfgang Spelthahn und die Laudatoren Dr. Peter Jansens, Adolf Walth und Dr. Stefan Sterlepper (v.l.).

Wasserstoff-Preis des Kreises Düren

Einen Tag vorher, an gleicher Stelle, hat der Kreis Düren zum zweiten Mal den Wasserstoffpreis "Hygo" in drei Kategorien vergeben. Er ging an Menschen, die sich in besonderer Weise um das Thema Wasserstoff verdient gemacht haben. In der Kategorie "Young Reseachers", also junge Forschende, wurde Stephan Kiermaier ausgezeichnet. Er hat vor Kurzem promoviert und ist Projektentwickler am Jülicher Helmholtz-Cluster Wasserstoff. Er hat daran geforscht, wie Wasserstoff mit möglichst wenig zusätzlichem Energieaufwand gespeichert werden kann. Sara Schiffer (Köln) ist die neue Preisträgerin in der Kategorie "Start Up Innovation". Sie ist die Gründerin und Geschäftsführerin von hylane, der bundesweit ersten klimaneutralen Vermietung von Nutzfahrzeugen wie LKW, die mit Wasserstoff angetrieben werden. Durch ihren Einsatz wird der Güterverkehr auf der Straße dekarbonisiert und der risikoarme Zugang zu umweltfreundlicher Mobilität wird geschaffen, da nur tatsächlich gefahrene Kilometer abgerechnet werden. "Hydrogen Champion", also die Unternehmen, die bereits erfolgreich am Wasserstoff-Markt etabliert sind, ist in diesem Jahr die Kreis Heinsberger Neuman & Esser Group um Alexander und Stefanie Peters, die als geschäftsführende Gesellschafterin den Preis entgegennahm. Das Unternehmen stellt unter anderem Anlagen zur Verdichtung von Gasen (auch Wasserstoff) sowie Elektrolyseure (Anlagen zur Herstellung von Wasserstoff) her.

"Wir wollen das Thema Wasserstoff vorantreiben und dazu brauchen wir Persönlichkeiten, die als Vorbilder und Identifikationsfiguren wirken. So entstehen Nachahmungseffekte." Ziel sei es, die Menschen mitzunehmen und Freude am Wandel zu vermitteln. Und das ginge am besten mit Best-Practice-Beispielen, sagte der Landrat.

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