Bohrungen in 10 Meter Tiefe
Seit rund vier Wochen wird auf dem rund 3.800 ² großen Gelände der ehemaligen Industriewäscherei Hünerbein in Düren der mit leichtflüchtigen halogenierten Kohlenwasserstoffen (LHKW) belastete Boden durch einen Großlochbohrer ausgetauscht. Der AAV saniert dort in Kooperation mit dem Kreis Düren das seit Jahren brachliegende Gelände, um es für eine neue Nutzung aufzubereiten. Der Sanierung vorausgegangen waren gründliche Untersuchungen des LHKW-Schadens, um die Sanierung dem Schaden entsprechend angepasst planen zu können. Insgesamt werden 138 dieser Bohrungen durchgeführt. Bis zum Ende der 29. KW wurden bereits 100 Bohrungen fertiggestellt.
Die Bohrungen haben einen Durchmesser von 1500 mm und reichen bis in eine maximale Tiefe von 10 Metern unter Geländeoberkante. Die Bohrungen sind so angelegt, dass sie sich überschneiden. Damit wird eine vollständige Beseitigung des belasteten Bodens gewährleistet. Bis Ende der KW 32 werden die Bohrarbeiten abgeschlossen sein. Die so entstandenen Bohrlöcher werden direkt wieder mit sauberem Boden verfüllt.
Boden in Bereichen der Fläche, die nicht mit dem Bohrverfahren saniert werden können, wird in einem offenen Aushubverfahren ausgetauscht. Dort werden Auffüllungen und belasteter Boden bis zu einer maximalen Tiefe von 1,5 Metern komplett ausgehoben und durch unbelastetes Material ersetzt. Der vollständige Bodenaustausch soll bis Herbst 2024 abgeschlossen werden.
Das ebenfalls mit LHKW belastete Grundwasser wird währen der gesamten Sanierungsmaßnahme und auch darüber hinaus in einer Grundwasseranlage saniert. Der Erfolg dieser Maßnahme wird durch ständige Grundwasserproben und -analysen bestimmt. Die Dauer dieser Grundwassersanierung richtet sich nach dem festgestellten Fortschritt der Sanierung.
Die Zukunft der Fläche
Das sanierte Grundstück soll nach Abschluss der Sanierung wieder einer gewerblichen Nachfolgenutzung zugeführt werden. Anfragen interessierter Betriebe liegen vor.
Zur Geschichte der Fläche
Die Firma Hünerbein GmbH & Co. KG betrieb auf dem Altstandort im Zeitraum von 1968 bis 1998 eine Industriewäscherei für Berufskleidung und gewerbsmäßig genutzte Putzlappen. Im Anschluss an die Betriebsstilllegung im Jahr 1998 wurde im Auftrag des Kreises Düren eine Gefährdungsabschätzung durchgeführt. Diese ergab eine erhebliche LHKW-Kontamination des Bodens sowie auch des Grundwassers. Eine Sanierungsuntersuchung im Auftrag des Kreises Düren erfolgte in den Jahren 2003 bis 2005. Nach Übernahme des Projektes durch den AAV wurde eine ergänzende Sanierungsuntersuchung im Auftrag des Verbandes durchgeführt, um die Schadstoffbelastungen sowohl horizontal als auch vertikal weiter einzugrenzen. Im Jahr 2010 wurden die Gebäude oberirdisch zurückgebaut und anschließend, über einen längeren Zeitraum, fast 800 kg reine LHKW-Phase (Phase = eine Ansammlung des Stoffes in flüssiger Form als eine mit Wasser (Grundwasser) nicht mischbare Flüssigkeit) aus dem Grundwasser entfernt.