Glasfaserausbau in Gewerbegebieten

Bis Mitte 2024 sollen im Kreis Düren insgesamt 102 Anschlüsse in zwölf Gewerbegebieten per Glasfaseranschluss mit einer symmetrischen Bandbreite von 1 Gbit/s angebunden werden, die eine gleichbleibende Geschwindigkeit sowohl im Up- als auch im Download garantiert. Die folgende Grafik zeigt beispielhaft die Entwicklung der Telekommunikationstechnik mit dem geförderten Ziel "Fiber to the Home" (FTTH) auf:

Im Rahmen des Förderprojektes hat der Kreis Düren im Sommer 2019 ein Markterkundungsverfahren durchgeführt, um den genauen Umfang des aktuellen Förderbedarfes zu ermitteln. Die Markterkundung zielte auf die Feststellung der Versorgungslage und der eigenwirtschaftlichen Ausbauabsichten der im Kreisgebiet aktiven Telekommunikationsunternehmen ab. Anschließend wurden alle Adressen, die weniger als 1 Gbit/s symmetrisch aufwiesen und im Flächennutzungsplan als Gewerbegebiet dargestellt werden und für die kein eigenwirtschaftlicher Ausbau gemeldet worden ist, als grundsätzlich förderfähig identifiziert. Anschließend wurde durch eine Umfrage bei den dort ansässigen Betrieben der genaue Bandbreitenbedarf ermittelt. Die Adressen, bei denen eine betriebsspezifische Unterversorgung ermittelt wurde, konnten in das Fördergebiet aufgenommen werden.

Basierend auf den Ergebnissen aus dem Markterkundungsverfahren und der Bedarfsabfrage wurden beim Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV), sowie beim Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie (MWIDE) des Landes NRW Förderanträge gestellt, die anschließend in vorläufiger Zuwendungshöhe bewilligt worden sind.

Nach der Sicherstellung der Projektfinanzierung wurde die Versorgung der förderfähigen, auszubauenden Adresspunkte europaweit öffentlich ausgeschrieben. Das Kreisgebiet wurde hierbei neben dem Gesamtlos in 5 weitere Lose (Düren, Heimbach, Hürtgenwald, Merzenich und Nideggen) unterteilt.

Im Verlauf des Vergabeverfahrens haben die Telekommunikationsunternehmen Telekom Deutschland GmbH und die Stadtwerke Düren GmbH die wirtschaftlichsten Angebote abgegeben und den Zuschlag für den geförderten Breitbandausbau im Kreis Düren für folgende Lose erhalten:

Die Stadtwerke Düren GmbH hat den Zuschlag für Lose Düren und Merzenich erhalten und dieTelekom Deutschland GmbH für die Lose Heimbach, Hürtgenwald und Nideggen.

Im Anschluss an die erfolgte Bezuschlagung hat der Kreis Düren beim BMVI und MWIDE NRW die Anträge auf Zuwendung in endgültiger Höhe gestellt, die am 21.03.2022 (Bund) bzw. 03.05.2022 (Land) bewilligt worden sind. Damit wurde der Weg für die Realisierung des Ausbauprojektes freigelegt.

Die endgültigen Zuwendungsbescheide wurden am 30.03.2022 an die Stadtwerke Düren GmbH und die Telekom Deutschland GmbH übermittelt. Die Zuwendungsbescheide des Landes NRW wurde den beiden TK-Unternehmen am 11.05.2022 übermittelt.

Insgesamt wird eine Fördersumme in Höhe von 1,7 Mio. € für das Projekt bereitgestellt. Die Fördersumme errechnet sich aus der Differenz der kalkulierten Einnahmen und den gesamten Investitionskosten der TKU und wird als Wirtschaftlichkeitslücke gekennzeichnet. Die Fördersumme wird zu 50 % durch den Bund mit ca. 850 Tsd.€ gefördert. Das Land NRW übernimmt ca. 776 Tsd. € von der Wirtschaftlichkeitslücke. Zudem übernehmen die Stadt Düren und die Gemeinde Merzenich jeweils 10 % der in ihrem Gemeindegebiet anfallenden förderfähigen Kosten. Somit beteiligen sich die beiden Kommunen, die nicht in der Haushaltssicherung sind, mit rund 74 Tsd. € an den Projektkosten. 

Nach der Vergabe des Projekts können die TKU mit Ihrer eigentlichen Arbeit beginnen. Grundsätzlich erfolgt die Umsetzung eines solchen Projekts in mehreren Schritten. Im ersten Schritt bedarf es zunächst einer Feinplanung, in der die Trassenverläufe für den Tiefbau sowie der Materialeinsatz geplant werden. Im nächsten Schritt erfolgt der Ausbau der neuen Infrastruktur. Bei diesem Schritt handelt es sich um die kosten- und zeitintensivste Phase im Projekt. Nach Abschluss der Tiefbau- und Montagearbeiten werden die fertiggestellten Trassen und Anschlüsse anschließend dokumentiert und von Fachseite abgenommen. Wenn auch dieser Schritt erfolgreich gemeistert wird, steht einer Vermarktung der hergestellten Breitbandanschlüsse als Produkt an die Endverbraucher nichts im Wege.