Eltern stärkende Angebote

Seit 2019 stellt das Kommunale Integrationszentrum durch die Umsetzung des Landesprogramms „Integrationschancen für Kinder und Familien” Angebote im Elementarbereich bereit. Das Programm des Ministeriums für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen fördert eine durchgängige Sprachbildung vom ersten bis zum sechsten Lebensjahr und besteht aus drei Programmteilen:

1. "griffbereitMINI" – ist ein Sprachbildungsprogramm für Eltern mit Kindern im ersten Lebensjahr um eine durchgängige,  alltagsintegrierte Sprachbildung zu entwickeln. In diesem Programm für Kleinkinder steht erstmals die sprachliche Bildung im  Kontext der Wertschätzung von Mehrsprachigkeit im Vordergrund. 
2. "Griffbereit – Eltern und Kinder entdecken gemeinsam Spiel und Sprache" ist ein Programm für Eltern mit Kleinkindern im Alter  zwischen einem und drei Jahren, welches die Mehrsprachigkeit der Kinder als Potenzial aufgreift und die Erziehungskompetenzen der Eltern stärkt.
3. "Rucksack KiTa – Ein Konzept zur Sprach- und Elternbildung im Elementarbereich" richtet sich an Familien mit Kindern im Alter von  vier bis sechs Jahren, die eine Kindertageseinrichtung besuchen. Neben der Förderung der kompetenten Mehrsprachigkeit hat das  Programm die Stärkung der Erziehungskompetenzen der Eltern, das Empowerment von Familien 12 Konzept zur  migrationsgesellschaftlichen Entwicklung des Kreises Düren mit internationaler Familiengeschichte und die diversitätsorientierte Öffnung der teilnehmenden Kindertageseinrichtungen zum Ziel.

Mit der Einrichtung beziehungsweise Fortführung von Gruppenangeboten im Rahmen von "griffbereitMini", "Griffbereit" und "Rucksack KiTa" verfolgt der Kreis Düren neben der Förderung der Programme die Ziele der Verbesserung der Zugangsmöglichkeiten zu Regelangeboten durch  die Schaffung von Transparenz über Hilfe- und Beratungsstrukturen und die Unterstützung der migrationsgesellschaftlichen Öffnung der  Einrichtungen im Kreis Düren.

Die Durchführung des Landesprogramms erfolgt regelmäßig durch Träger, welche im Laufe des Durchführungszeitraumes mehrere Gruppentreffen  anbieten. Das Kommunale Integrationszentrum übernimmt die Qualifizierung der Elternbegleiter*innen. Die teilnehmenden Eltern der  Gruppenangebote berichteten in der Vergangenheit, dass die Gruppenangebote sie dabei unterstützen, ihre Kinder auf dem Weg zu einer  kompetenten Mehrsprachigkeit zu begleiten.

Alle Sprachen, die die Familien mitbringen, stellen ein enormes gesellschaftliches Potenzial dar, das es zu fördern gilt. 
Ebenso spielt die Förderung der deutschen Sprache eine entscheidende Rolle, denn Sprachkenntnisse gelten als Bindeglied zur Gesellschaft  sowie zu den Bildungsinstitutionen und sind damit eine Voraussetzung für erfolgreiche Integration und gesellschaftliche Teilhabe.

Das Bundesprogramm "Kita-Einstieg: Brücken bauen in frühe Bildung" wurde von 2017 bis 2020 und 2020 bis 2022 durch  das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Es verfolgte das Ziel, Familien auf ihrem  Weg in das frühkindliche Bildungssystem zu unterstützen. Der Kreis Düren kooperierte im ersten Förderzeitraum mit vier Anker-Kitas. Das Programm wurde im zweiten Förderzeitraum so abgeändert, dass drei Sozialräume ausgewählt  wurden, die im Rahmen von Kita-Einstieg bedient wurden. Die aufsuchende Arbeit in den Sozialräumen wurde ausgeweitet. Es haben Leseangebote stattgefunden sowie gemeinsame Ausflüge der Kita-Einstiegsfachkräfte zur alltagsnahen Spracherweiterung. Trotz intensiver Gespräche und Bemühungen war eine Weiterführung des Angebotes nicht möglich.

Neue Projektmöglichkeiten in diesem Bereich werden durch die Kreisverwaltung grundsätzlich sehr begrüßt und unterstützt, wie die  Möglichkeiten der Förderung der Einrichtungen der Familienbildung. 
Das Land Nordrhein-Westfalen hat sich zum Ziel gesetzt, Familien in besonderen Lebenslagen, Belastungssituationen sowie Eltern im  ersten Lebensjahr des Kindes die kostenlose Teilnahme an Bildungsveranstaltungen von anerkannten Einrichtungen der Familienbildung zu ermöglichen.
Durch anerkannte Einrichtungen der Familienbildung sollen zum einen niederschwellige Angebote zur Stärkung der Erziehungs- und Alltagskompetenz der Eltern und die gesellschaftliche Teilhabe der Familien unterstützt werden, zum anderen Familien mit  Fluchterfahrung einen geschützten Raum für familiäres Miteinander bieten und das Ankommen in der neuen sozialen Umgebung erleichtern. Das Katholische Forum für Erwachsenen und Familienbildung Düren-Eifel erhielt im Jahr 2024 die Möglichkeit einer Landesförderung.

Die "Schnullercafés" werden durch Eltern-Start NRW gefördert. Die zehn "Schnullercafés" werden durch zwei lokale Anbieter der Familien- und Erwachsenen Bildung im Kreis Düren pädagogisch geleitet und durch die  Familienkinderkrankenschwestern der Frühen Hilfen begleitet. Mit pädagogischen Fachkräften und kostenlosem Frühstück bieten sie eine niederschwellige Möglichkeit für junge Familien zur Kontaktaufnahme und Beratung. Die Zielgruppe sind unter anderem auch Menschen mit internationaler Familiengeschichte, viele davon sind auch an die Frühen Hilfen  angebunden. Die Eröffnung weiterer "Schnullercafés" ist in Planung.