Angebote der job-com
Die Jahre 2018 bis 2020 waren von sehr stark schwankenden Zugängen geflüchteter Menschen geprägt. In der Folge beeinträchtigten die Auswirkungen der Pandemie in den Jahren 2020 bis 2022 die Durchführung von Angeboten des Spracherwerbs. Gleichwohl hielten die Kursanbieter*innen im Kreis Düren ihr differenziertes Angebot von Integrations- und Berufssprachkursen weiter vor. Auf dieser Basis konnten die Kapazitäten der Kursträger im Kreis Düren mit der Aufnahme von ukrainischen Flüchtlingen und deren Berechtigungen zur Teilnahme an den Integrationskursen massiv aufgestockt werden.
Insgesamt mussten über 600 berechtigte Personen in Kursen aufgenommen werden. Dies gelang unter großer Kraftanstrengung, erforderte aber eine vorübergehende Reduzierung des Angebots der weiterführenden berufsbezogenen Deutschkurse nach der Deutschförderverordnung. Insgesamt konnten die Wartezeiten im Vergleich zu vielen anderen Regionen in Deutschland bislang relativ kurzgehalten werden.
Die Vorbereitung der Geflüchteten auf den Arbeitsmarkt durch die Förderung des Erwerbs der deutschen Sprache im Rahmen von Integrationskursen beziehungsweise berufsbezogener Deutschförderung wird kontinuierlich optimiert. Dies erfolgt fortlaufend durch die Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Regionalkoordinatoren des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge und den regionalen Trägern der Deutschförderung im Sinne eines bedarfsgerecht abgestimmten Kursangebotes (Steuerung). Die Deutschkurskoordination der job-com stellt für alle Integrationsfachkräfte im Jobcenter mittels intensiver Kommunikation mit den regionalen Trägern der Sprachförderung Transparenz über die aktuelle Deutschfördersituation der Migrant*innen (Anmeldung, Kursbeginn, Anwesenheit, Abschluss) her.
Dabei wird die zeitnahe Einmündung der Migrant*innen in die individuell passende Deutschförderung (zum Beispiel Integrationskurs, Jugendintegrationskurs, Elternkurs) forciert und die frühzeitige Förderung von Erziehenden/Frauen berücksichtigt. Daneben steht, sofern möglich, die Kombination des Erwerbs der deutschen Sprache mit weiteren arbeitsweltbezogenen Unterstützungsangeboten (zum Beispiel Coaching, berufliche Orientierung, Qualifizierung, betriebliche Maßnahmen) im Fokus. Darüber hinaus setzt sich die job-com für die Realisierung weiterer Angebote für Erziehende mit kleinen Kindern ein, um insbesondere für junge Mütter die Chance auf eine zügige Arbeitsmarktintegration zu erhöhen.
Zukünftig ist die Anbindung der Jobcenter, und damit auch der job-com, an die Datenbank des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge für Integrationskurse geplant (InGe-online), um einen schnelleren digitalen Datenaustausch über Teilnehmende, Kurszeiten und den bereits in Anspruch genommenen individuellen Förderanspruch zu gewährleisten.
Im November 2023 startete die Bundesregierung den sogenannten „Job-Turbo” für Menschen aus der Ukraine, der in der „Vermittlungsoffensive des Landes NRW” aufgeht und dabei alle arbeitsmarktnahen Personen mit Anspruch auf Bürgergeld einbezieht. Im Fokus steht eine schnellere Vermittlung der Leistungsbeziehenden in den Arbeitsmarkt, um die Sozialsysteme zu entlasten sowie dem Arbeitskräfte- und Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Diese neue politische Ausrichtung der Arbeit, weg von der Priorität einer bestmöglichen sprachlichen Qualifizierung vor Ausbildung oder Beschäftigung hin zur beschleunigten Einmündung in den Arbeitsmarkt, stellt die job-com vor große Veränderungen in der vertrauensvollen Arbeit mit den Menschen. Die Jobcenter werden vor die politische Erwartung gestellt, Migrant*innen bereits auf der Basis eines sogenannten „grundständigen Sprachniveaus” (A2) zügig in Beschäftigung zu vermitteln. Daran knüpft sich die Erwartung, dass Sprachfertigkeiten anschließend durch die praktische Tätigkeit im beruflichen Alltag ausgebaut werden können. Mittels beschäftigungsbegleitender sprachlicher und beruflicher Weiterbildung sollen die Arbeitskräfte zu Fachkräften qualifiziert werden. Dies setzt voraus, dass Arbeitgeber*innen die entsprechende Bereitschaft zeigen, Menschen eine Chance zu geben, die noch nicht dem Bild des perfekten Mitarbeitenden entsprechen. Sie müssen auch bereit sein, durch Investition von Zeit, Mühe und gegebenenfalls auch finanzielle Mittel zu unterstützen. Der Arbeitgeberservice der job-com setzt sich intensiv für eine derartige Öffnung der Unternehmen ein. Ein vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge speziell darauf ausgerichtetes, berufsbegleitendes Angebot, der sogenannte Job-Berufssprachkurse mit bis zu 150 Unterrichtsstunden, wird durch die job-com ebenfalls bei den Kund*innen und den Arbeitgeber*innen beworben und bereits punktuell eingesetzt.
Auch unter den Vorzeichen des „Job-Turbos” und der „Vermittlungsoffensive NRW” behält die job-com den bisher eingeschlagenen Weg der Sprachförderung bei, wenn beispielsweise der weitergehende Spracherwerb als Fundament für den beruflichen Einstieg junger Menschen mit dem Ziel einer Erstausbildung oder eines Studiums benötigt wird. Ebenso wird bei Personen verfahren, die über wertvolle berufliche Erfahrung mit höherer Qualifikation verfügen, die auf dem deutschen Arbeitsmarkt dringend benötigt werden (Stichwort Mangelberufe).
Hierbei handelt es sich in der Regel um Menschen mit einem akademischen Hintergrund, für deren Ausübung des Berufes meist neben der Anerkennung der Abschlüsse ein C1-Sprachniveau (zum Beispiel medizinische Berufe) vorausgesetzt wird.
Weitere Informationen:
Ansprechperson
Ort
Herr Carsten Muschenich
Teamleitung
Raum Zimmer 225 (Haus D)
Bismarckstr. 16
52351 Düren
Postanschrift
Kreis Düren
Postfach
52348 Düren
Zeiten
Mo bis Do: 8 bis 16 Uhr
Fr: 8 bis 13 Uhr
Kontakt
Integrationskurskonferenz
Zur Optimierung der Angebotsstruktur im Bereich der Integrationskurse, insbesondere mit dem Ziel, gleichberechtigte Bildungschancen für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte zu schaffen, organisiert das Kommunale Integrationszentrum jährlich eine Integrationskurskonferenz, an welcher regelmäßig 24 Konzept zur migrationsgesellschaftlichen Entwicklung des Kreises Düren die Vertreter*innen der Integrationskursanbietenden, Beratungsstellen, arbeitsmarktpolitischen Träger, der Stadt Düren, des Kreises Düren sowie des Bundsamtes für Migration und Flüchtlinge teilnehmen, sowie sich über Neuigkeiten, Änderungen und Handlungsbedarfe auszutauschen.
Durch die Unterstützung der Teilnehmenden der Integrationskurskonferenz gelingt es dem Kommunalen Integrationszentrum jährlich mehrsprachige Workshops für Integrationskursteilnehmende anzubieten. Im Zuge dessen erhalten über 100 Integrationskursteilnehmende kostenlos und (bei Bedarf) begleitend durch ehrenamtliche Dolmetschende einen Überblick über die verschiedenen Beratungsangebote im Kreis Düren. Weitere Informationen zu den mehrsprachigen Workshops können dem Kapitel 4 entnommen werden.
Das Angebot der Integrationskurse im Kreis Düren ist aufgrund der bestehenden Trägerlandschaft seit mehreren Jahren beständig.
So konnten im Jahr 2023 insgesamt 1.366 neue Integrationskursteilnehmende in Integrationskurse eingebunden werden. Seitens der Träger wurden im selben Jahr insgesamt 55 Integrationskurse, davon 40 allgemeine Integrationskurse, begonnen. Die Anzahl an ausgestellten Teilnahmeberechtigungen liegt von Januar 2023 bis Januar 2024 bei insgesamt 2.514.
Weitere detaillierte Informationen über die Integrationskurse im Kreis Düren sind auf der folgenden Seite zu finden:
Die Integrationskursanbietenden sind verpflichtet, dort ihre Angebote zu veröffentlichen und aktuell zu halten. Auf diese Weise ist es jederzeit möglich zu sehen, in welchen Kursen noch freie Plätze zur Verfügung stehen und somit eine hohe Transparenz bezüglich der Angebote zu gewährleisten.
Ansprechperson
Ort
Herr Nijemcevic
Sachbearbeitung
Raum Zimmer 71 (Haus A)
Bismarckstr. 16
52351 Düren
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Kreis Düren
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Zeiten
Mo bis Do: 8 bis 16 Uhr
Fr: 8 bis 13 Uhr
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Weitere Informationen:
Deutschkurse für Kinder und Jugendliche
Der Förderverein des Kommunalen Integrationszentrums ermöglicht und finanziert Kinderdeutschkurse vornehmlich für Kinder im Grundschulalter, die Zusatzförderung beim Erlernen der deutschen Sprache benötigen.
Die Kurse finden ergänzend zum Schulunterricht in den Räumen verschiedener Schulen im Kreis Düren statt, sowohl im städtischen als auch im ländlichen Raum. Die zurzeit acht Kurse werden von pädagogischen Honorarkräften geleitet. Das Kommunale Integrationszentrum beabsichtigt, in Zukunft weitere Honorarkräfte für die Kurse zu gewinnen. Ziel ist es, die Deutschkenntnisse der Kinder zu fördern und zu stärken.
Ansprechperson
Ort
Herr Hölscher
Sachbearbeitung
Raum Zimmer 77 (Haus A)
Bismarckstr. 16
52351 Düren
Postanschrift
Kreis Düren
Postfach
52348 Düren
Zeiten
Mo bis Do: 8 bis 16 Uhr
Fr: 8 bis 13 Uhr
Kontakt
Weitere Informationen:
SmiLe-Projekt
Das Kommunale Integrationszentrum koordiniert und führt das SmiLe-Projekt durch. SmiLe bedeutet „Sprachbildung mit individuellem Lernerfolg”, es steht aber auch für das Lächeln, das die gemeinsame Arbeit bei Ehrenamtlichen, Kindern und Jugendlichen hervorruft. SmiLe-Sprachpat*innen unterstützen als ehrenamtlich Tätige neu zugewanderte Kinder und Jugendliche beim Erlernen der deutschen
Sprache.
Die SmiLe-Pat*innen entdecken gemeinsam mit ihrem Patenkind beim Spielen, Vorlesen, Malen, Singen, Basteln oder einfach nur durch Erzählen und Zuhören wie nebenbei die deutsche Sprache. Einsatzort ist die jeweilige Schule des Kindes. Dort findet in der Regel vormittags für eine Stunde pro Woche eine gemeinsame Patenstunde statt. Auf diese Weise werden Spracherwerb, Sprachverbesserung und Wortschatzerweiterung in einer vertrauten und angenehmen Atmosphäre gefördert.
Nach der Corona-Pandemie und Phasen der geringen Kapazitäten im Kommunalen Integrationszentrum konnte das SmiLe-Projekt Anfang 2023 mit einer neuen Ansprechpartnerin besetzt und wiederbelebt werden.
Seit diesem Zeitpunkt wurden 23 neue ehrenamtliche Sprachpat*innen für das Projekt gewonnen. Zurzeit sind 47 Ehrenamtliche im Einsatz, die an 21 Schulen über 100 neuzugewanderte Kinder und Jugendliche in Einzelbetreuung sprachlich fördern. Das Kommunale Integrationszentrum sucht weitere Sprachpat*innen, um eine noch größere Anzahl neu zugewanderter Schüler*innen unterstützen zu können, da der sichere Umgang mit der deutschen Sprache eine wesentliche Voraussetzung für den Schulerfolg und damit auch für die gesellschaftliche Integration dieser Kinder und Jugendlichen ist.
Die ehrenamtlichen SmiLe-Pat*innen werden durch die pädagogische Mitarbeiterin des Kommunalen Integrationszentrums begleitet. Es werden Austauschtreffen und Fortbildungen für die Ehrenamtlichen außerhalb der Schulferien in Düren und Jülich angeboten.
Mit finanzieller Unterstützung des Fördervereins des Kommunalen Integrationszentrums konnten die Ehrenamtlichen mit Materialien für die Patenstunden ausgestattet werden. An Schulen, an denen mehrere SmiLe-Pat*innen im Einsatz sind, wurden auch Sprachförderboxen
mit Spielen, Büchern und anderen pädagogisch wertvollen Materialien zur Verfügung gestellt.
Ansprechperson
Ort
Frau Schneider
Sachbearbeitung
Raum Zimmer 72 (Haus A)
Bismarckstr. 16
52351 Düren
Postanschrift
Kreis Düren
Postfach
52348 Düren
Zeiten
Mo bis Do: 8 bis 16 Uhr
Fr: 8 bis 13 Uhr
Kontakt
Weitere Inforamtionen:
Handlungsziele & Maßnahmen
Handlungsziele (Integrationskurskonferenz)
- Schaffung eines bedarfsgerechten Angebotes an Integrations- und Deutschkursen (Vermeidung von Unter- oder Überangeboten).
- Nutzung der Integrationskurse zur Informationsweitergabe über die vorhandene Infrastruktur im Kreis Düren, wie zum Beispiel Frauenberatungsstellen, Pflegedienste, Jugendorganisationen oder Sportvereine.
Maßnahmen (Integrationskurskonferenz)
- zu 1. Jährliche Organisation einer Integrationskurskonferenz
als Austauschformat - zu 2.
- Pflege eines E-Mail-Verteilers zur Weiterleitung relevanter Informationen, auch zu bestehenden Angeboten
- Jährliche Durchführung von mehrsprachigen Workshops für Integrationskursteilnehmerinnen und Integrationskursteilnehmern
Handlungsziele (SmiLe-Projekt)
- Unterstützung von neu zugewanderten Schüler*innen beim Erwerb der deutschen Sprache.
- Gewinnung von weiteren Ehrenamtlichen, die als Sprachpat*innen tätig werden.
Maßnahmen (SmiLe-Projekt)
- zu 1.
- Ausstattung weiterer Schulen mit Sprachförderboxen, an denen mehrere Sprachpat*innen tätig sind.
- Fortführung der regelmäßigen Austauschtreffen mit pädagogischer und didaktischer Fortbildung für Smile-Pat*innen.
- zu 2. Akquise von neuen Ehrenamtlichen über verschiedene Medien.