Das Kommunale Integrationszentrum verfolgt bereits seit mehreren Jahren das Ziel, Fortbildungen von pädagogischen Fachkräften aus Kindertageseinrichtungen im Bereich der Sprachlichen Bildung, interkulturellen und diversitätssensibilisierten Öffnung flächendeckend und kontinuierlich auszubauen.
Mittlerweile haben etwa 121 Kindertageseinrichtungen von circa 174 im Kreis Düren an der siebenmoduligen Fortbildungsreihe "Sprachliche Bildung im Elementarbereich" teilgenommen. Die Fortbildungsreihe ist sehr erfolgreich und in sämtlichen Durchläufen ausgebucht. Viele Kindertageseinrichtungen melden mehrfach unterschiedliche Mitarbeiter*innen zur Teilnahme an der Fortbildungsreihe an. Mit den bisherigen
Teilnahmen wurden im 19. Durchlauf bereits circa 70 % aller Kindertageseinrichtungen und auch die meisten Kindertageseinrichtungen mit hohem Migrationsanteil erreicht. Die Fortbildungsreihe "Sprachliche Bildung im Elementarbereich" wurde und wird im Rahmen einer regelmäßigen Evaluation vom Kommunalen Integrationszentrum bedarfsorientiert weiterentwickelt und fortgeführt.
Aktuell enthalten die sieben, mindestens ganztägigen Module folgende Themen:
- Sprachliche Bildung von Anfang an
- Störungen der Sprache und des Sprechens erkennen und verstehen
- Interkulturelles und diversitätsorientiertes Kompetenztraining in der Elementararbeit
- Sprachentwicklung und sprachliche Bildung bei Kleinkindern von null bis drei Jahren
- Literacy – Sprachliche Bildungserfahrung rund um Erzähl-, Schrift- und Buchkultur
- "Traumakinder", Trauma bei Kindern (in Teilzeit – je sechs Stunden – an zwei aufeinanderfolgenden Tagen)
- Spielerische sprachliche Bildung mit Klanggeschichten, mehrsprachigen Spiel- und Bewegungsliedern und kreativer Sprachbeschäftigung
Ergänzend zu der modularen Fortbildungsreihe und ausgerichtet nach den aktuellen Bedarfen der Kindertageseinrichtungen werden mehrfach jährlich Fachvorträge im Rahmen des Leiter*innenkreises "Sprachliche Bildung im Elementarbereich" und des Arbeitskreises "Vielfarbigkeit der Elementarpädagogik", Kooperationsveranstaltungen mit anderen Trägern sowie Fortbildungen zu Themen der interkulturellen, diversitätssensiblen Orientierung und migrationsgesellschaftlichen Öffnung angeboten. Die Arbeitskreise mit den Fachvorträgen sind ebenfalls stark frequentiert (durchschnittlich 25 bis 30 Teilnehmer*innen). Die zusätzlichen Fortbildungsveranstaltungen sind stets ausgebucht. Alle Fachveranstaltungen sind wertvolle Ergänzungen zu der Fortbildungsreihe und stoßen auf positive Resonanz seitens der Kindertageseinrichtungen.
Darüber hinaus bietet das Kommunale Integrationszentrum Kindertageseinrichtungen bedarfsgerechte Beratungen zum Thema "Migrationsgesellschaftliche Öffnung" sowie die Begleitung zum Erhalt des Gütesiegels "Interkulturell orientiert" an (siehe Kapitel 3.4).
Die Anzahl der Kindertageseinrichtungen, die mehr als 20% Kinder haben, die in der Familie vorrangig eine nicht deutsche Sprache sprechen, ist von 25 in 2013 auf 60 in 2017 sowie auf 69 in 2024 im Kreis Düren gestiegen. Aus dieser Tatsache lässt sich unter anderem die Notwendigkeit ableiten, dass die Fortbildungsreihe und weitere Qualifizierungen der pädagogischen Fachkräfte der Kindertageseinrichtungen zu den Themen der Sprachlichen Bildung, interkulturellen und diversitätssensibilisierten Öffnung weiterhin verfolgt und intensiviert werden sollte.
So werden Kindertageseinrichtungen, die neu zu dem Kreis der Kindertageseinrichtungen gehören, die einen hohen Anteil von Kindern haben, deren Familiensprache nicht Deutsch ist, und bisher noch nicht an entsprechenden Fortbildungen teilgenommen haben, gezielt angesprochen. Der Fortbildungskatalog ist und wird anhand der von den Kindertageseinrichtungen zurückgemeldeten Bedarf und mit Blick auf aktuelle Herausforderungen fortlaufend weiterentwickelt sowie ausgebaut.
Ergänzend konnte die vertragliche Absicherung der Zusammenarbeit des Kommunalen Integrationszentrums mit den Familienzentren durch Beratung ausgebaut werden. Mittlerweile liegen bereits über 40 Kooperationsvereinbarungen mit Familienzentren vor. 2019 fand erstmals eine Veranstaltung für alle, mit dem Kommunalen Integrationszentrum kooperierenden Familienzentren statt. Der Tag wurde beginnend mit einem Impulsvortrag, Informationsständen, Präsentationen von Best Practice Beispielen, sowie Austausch- und Vernetzungsrunden gefüllt. So konnten alle anwesenden Familienzentren ihr Netzwerk stärken sowie Anregungen für ihre eigene Arbeit sammeln. Aufgrund dieses Mehrwerts sollen vergleichbare Veranstaltungen in regelmäßigen Abständen stattfinden.