Inklusion und Vielfalt sind für den Kreis Düren wichtig:
Inklusion bedeutet: Alle Menschen können mitmachen. Die Kreisverwaltung Düren will ein Leben ohne Hindernisse für alle Menschen. Alle Menschen sollen gut leben können. Alle sollen gut mitmachen können. Niemand soll ausgeschlossen werden.
Inklusion hat das gleichberechtigte Zusammenleben aller Menschen zum Ziel. Menschen, die als beeinträchtigt oder behindert gelten, sollen nicht länger ausgegrenzt werden.
Vielfalt (Diversity) bedeutet: Alle Menschen sind verschieden. Verschieden sein ist normal: Niemand soll wegen seines Geschlechts, geschlechtlicher Identität, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion, Behinderung, Alter oder der sexuellen Orientierung benachteiligt werden. Gemeinsamkeiten und Unterschiede sollen erkannt, respektiert und wertgeschätzt werden.
Seit Oktober 2022 nimmt der Kreis Düren an dem Projekt "In Zukunft inklusiv. Mit politischer Partizipation zum Kreis für alle." des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen teil. Neben den Kreisen Kleve und Unna wird der Kreis Düren im Projekt durch die Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe NRW bis zum 30. April 2025 darin unterstützt, Menschen mit Behinderungen eine wirksame politische Teilhabe auf Kreisebene und im Kreisgebiet zu ermöglichen.
Es sollen nachhaltige, effektive und flächendeckende Lösungen erarbeitet und etabliert werden, um Partizipation von Menschen mit Behinderungen auf Kreis- und Kommunenebene zu ermöglichen. Die Stellenbesetzung der ersten Inklusionsbeauftragten des Kreises Düren im Amt für Generationen, Demografie, Inklusion und Sozialplanung erfolgte im April 2023, wodurch eine fokussierte Betrachtung des Themas Inklusion im Kreis Düren möglich ist. Sie entwickelt inklusive Konzepte und setzt diese um, fördert das politische Engagement von Menschen mit Behinderungen und koordiniert das Projekt „In Zukunft inklusiv. Mit politischer Partizipation zum Kreis für alle.”. Außerdem leistet sie Vernetzungs- und Koordinationsarbeit.
Eine Auftaktveranstaltung fand im November 2023 statt. Ziel war es, Akteuren aus Selbstvertretung, Politik, Verwaltung und Wohlfahrt den Stellenwert und die Bedeutung des Themas für den Kreis Düren deutlich zu machen. Es wurde über das Projekt und den weiteren Prozess informiert.
Im Nachgang zu der Auftaktveranstaltung und zur Begleitung des Prozesses wurde ein Initiativkreis „Inklusion” eingerichtet bestehend aus Selbstvertretung, Politik, Verwaltung sowie Schlüsselpersonen der Kommunen und Wohlfahrt. Die Selbstvertretung ist mit Expertinnen und Experten in eigener Sache, also Menschen mit Behinderungen, aus den Teilhabeschwerpunkten Hören, Sehen, Mobilität, neurodivers, chronische Erkrankungen, psychische Beeinträchtigungen sowie kognitive Beeinträchtigungen/Lernen vertreten. Der Initiativkreis ist sowohl eine prozessbegleitende Arbeitsgruppe, Bündnispartner, Förderer der Interessenvertretung als auch Türöffner, Wegbereiter und Multiplikator für die politische Partizipation von Menschen mit Behinderungen.
Ein großer Zukunftsworkshop mit rund 50 Menschen mit Behinderungen sowie zahlreichen Mitgliedern des Initiativkreises fand im Juni 2024 statt. Ziel des Zukunftsworkshops war es, dass Expertinnen und Experten in eigener Sache erarbeiten, wie zukünftig eine wirksame politische Teilhabe auf Kreisebene und in den kreisangehörigen Kommunen ermöglicht werden kann. In Arbeitsgruppen erarbeiteten die Teilnehmenden, was sie brauchen, damit sie sich wirksam und nachhaltig politisch beteiligen können. Unterstützt wurden die verschiedenen Arbeitsgruppen des Zukunftsworkshops von den Teilnehmenden des Initiativkreises sowie Dolmetscherinnen in Leichte Sprache, Schriftsprache und Deutsche Gebärdensprache.
Die Teilnehmenden des Initiativkreises und des Zukunftsworkshops empfehlen, dass das künftige Selbstvertretungsgremium für Menschen mit Behinderungen auf Kreisebene vielfältig arbeitet und die intersektionale Perspektive berücksichtigt. Das bedeutet, dass die verschiedenen Diversity-Dimensionen nicht losgelöst voneinander betrachtet werden können. Sie überschneiden sich in der Realität oft. Das heißt: Jeder Mensch hat mehrere Identitäten – zum Beispiel die nationale oder soziale Herkunft, das Geschlecht, die sexuelle Orientierung, das Alter, die Religion oder die psychische und physische Verfassung.
Ungleichbehandlung kann an einem Merkmal anknüpfen und stattfinden. Gleichzeitig kann eine Person in verschiedenen Konstellationen aber auch anhand mehrerer Identitätsmerkmale Benachteiligung erfahren. Damit verändert sich ihre Diskriminierungserfahrung.
Darüber hinaus nimmt die Inklusionsbeauftragte an unterschiedlichen Netzwerktreffen und Runden Tischen zum Thema Inklusion teil (zum Beispiel „NAvI-Nachhaltige Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten verbessern und Inklusion fördern” der low-tec).