Zur Stärkung der Kommunen und Förderung der intra- sowie interkommunalen Zusammenarbeit hat das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen das Landesprogramm „Kommunales Integrationsmanagement” konzipiert. Seit 2020 wird das Programm im Kreis Düren umgesetzt und hat sich zwischenzeitlich in den Strukturen wie folgt etabliert:
Strategischer Overhead/Koordination
Die Koordination der Umsetzung und Etablierung des Kommunalen Integrationsmanagements sowie die Fachaufsicht des Case-Managements wird durch das Kommunale Integrationszentrum übernommen. Von dort aus werden zweimal monatlich Austauschtreffen (Jour fixe) für die im Kommunalen Integrationsmanagement eingesetzten Case-Manager*innen organisiert, bei welchen regelmäßig auf aktuell relevante Themen sowie Problemlagen der Case-Manager*innen eingegangen wird. Zur Optimierung der Vernetzung des Case-Managements, werden zudem regelmäßig Gäste, zum Beispiel Ansprechpersonen aus verschiedenen Ämtern der Kreisverwaltung oder von anderweitigen Beratungsstellen, in den Jour fixe eingeladen. Die Erweiterung des Netzwerks sorgt für eine immer weiter steigende Beratungsqualität des Case-Managements und damit für eine umfassende Betreuung der Klient*innen.
Ferner werden zur Abstimmung von Bedarfen und der Entwicklung von Gegenmaßnahmen durch das Kommunale Integrationszentrum Sitzungen einer Lenkungsgruppe sowie mehrerer Unterarbeitsgruppen, wie dem Arbeitskreis „Migration”, dem Arbeitskreis „Beratung für Frauen mit Zuwanderungsgeschichte”, dem Arbeitskreis „hauptamtlicher Sozialarbeiter*innen in der Flüchtlingsarbeit“ sowie der Integrationskurskonferenz, koordiniert, welche sich zwischenzeitlich als feste Gremien etabliert haben und durchschnittlich zweimal pro Jahr tagen. Im Rahmen der Sitzungen der Unterarbeitsgruppen werden Mitteilungen über Bedarfe und Lücken in der Beratungsstruktur des Kreises Düren durch die operative Ebene aufgezeigt, durch die Koordination herausgearbeitet und anschließend an die generative Ebene, die Lenkungsgruppe, welche sich unter anderem aus Leitungen von Ämtern der Kreisverwaltung, Geschäftsführungen der freien Träger sowie Agentur für Arbeit, der Sprecherin der Bürgermeister*innen der kreisangehörigen Kommunen, der Regionalkoordination des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, den Integrationsbeauftragten der Stadt Düren und der Stadt Jülich, den Vorsitzenden der zwei Integrationsräte, dem Vorsitzenden des Ausschusses für Migration, Integration und Entwicklungszusammenarbeit sowie dem Vorstand des Dachverband Migrantenselbstorganisation Düren e. V. zur Entscheidungsfindung weitergegeben. Ziel ist es durch diesen Austausch langfristig die Strukturen im Kreis Düren bedarfsgerecht für die Menschen mit Zuwanderungsgeschichte ausgestalten, ausschärfen sowie besser aufeinander abstimmen zu können.
Case-Management
Zur Durchführung des Bausteins II des Kommunalen Integrationsmanagements werden durch fünf freie Träger sowie drei kreisangehörige Kommunen mehrere Case-Manager*innen beschäftigt, welche mit verschiedenen Schwerpunkten, wie der Willkommensberatung, der Arbeitsmarktintegration sowie der psychosozialen Beratung für die entsprechende Unterstützung der Menschen mit Zuwanderungsgeschichte im gesamten Kreisgebiet eingesetzt werden.
Die Case-Manager*innen im Bereich der Willkommensberatung sind mit ihrem Beratungsangebot in allen Kommunen des Kreises Düren vertreten. Durch zielgerechte Beratungen in Form von persönlichen Gesprächsterminen, die Hilfestellung bei Antragstellungen, die Begleitung zu Terminen oder Vermittlung zu weiteren Beratungsstellen erfolgt durch das Angebot der Willkommensberatung eine bedarfsgerechte Unterstützung von neuangekommenen Menschen im Kreis Düren unter anderem beim Zugang zu Bildungs- bzw. Qualifikationsangeboten (KITA, Schule, Ausbildung, Sprachkurs, Familienbildung), bei der Aufklärung über Rechte und Pflichten (medizinische Versorgung, Arbeitsrecht, Schulpflicht et cetera), bei der Anerkennung von ausländischen Abschlüssen, der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben sowie bei Fragestellungen zur Sicherstellung des Lebensunterhaltes (Anbindung an job-com, Arbeitsagentur, Sozialamt, Jugendamt, ...).
Aufgrund der zwischenzeitlich aufgebauten, umfangreichen Expertise im Bereich der Arbeitsmarktintegration verfügen die in diesem Bereich eingesetzten Case Manager*innen über eine wichtige ergänzende Kompetenz zur Willkommensberatung. Zudem wird das Angebot des Welcome-Centers in der Zuständigkeit des Kommunalen Integrationsmanagements eiterentwickelt.
Ergänzend wird im Bereich der Arbeitsmarktintegration ein besonderer Fokus auf die Unterstützung von zugewanderten Menschen aus Südosteuropa, Mittel -und Osteuropa sowie Menschen, die über ein Chancen-Aufenthaltsrecht verfügen, gelegt.
Mit dem Angebot der psychosozialen Beratung wurde ein, in der Struktur des Kommunalen Integrationsmanagements einzigartiges, Beratungsangebot geschaffen. Dieses Beratungsangebot umfasst unter anderem die Hilfestellung für Menschen in Krisensituationen sowie traumatischen Erfahrungen und unterstützt bedarfsgerecht und ressourcenorientiert bei der Anbindung an psychologische und/oder medizinische Unterstützungsangebote. Das Angebot besteht derzeit für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, die ihren Wohnsitz in der Stadt Düren und in den kreisangehörigen Kommunen Heimbach, Nideggen, Kreuzau, Hürtgenwald, Vettweiß haben.
Die Case-Manager*innen sind untereinander sowie mit den verschiedensten Akteuren im Kreisgebiet gut vernetzt. So arbeitet das Case-Management unter anderem aktiv mit der Ausländerbehörde, den Einbürgerungsbehörden, den Sozialämtern, der job-com, der Arbeitsagentur und dem Kommunalen Integrationszentrum zusammen. Dennoch ist beabsichtigt, sukzessive das Netzwerk durch regelmäßige Austauschformate mit anderen Beratungsstellen sowie Ansprechpartner*innen innerhalb und außerhalb der Kreisverwaltung zu erweitern.
Weitere Informationen:
Ausländer- und Einbürgerungsbehörde
Zur rechtlichen Verstetigung der Integration von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, welche nicht über die deutsche Staatsangehörigkeit verfügen, werden in der Ausländerbehörde sowie den Einbürgerungsbehörden des Kreises Düren zusätzliche Personen eingesetzt und ebenfalls über das Land finanziert. Die Realisierung der rechtlichen Voraussetzungen werden durch eine aktive Ansprache der Zielgruppe sowie dem Austausch mit dem Case-Management begleitet (siehe auch Kapitel 11.2).
Weitere Informationen:
Handlungsziele & Maßnahmen
Handlungsziele
- Optimierung der Zusammenarbeit zwischen Kommunen und den freien Trägern
- Erhöhung des Bekanntheitsgrades des Case-Managements
- Qualitative und quantitative Weiterentwicklung der individuellen, rechtskreisübergreifenden Beratung
Maßnahmen
- zu 1. Ausarbeitung von Kooperationsmöglichkeiten zwischen Case-Management, freien Trägern und Kommunen
- zu 2. Organisation und Durchführung einer Veranstaltung zur Vorstellung des Case-Managements bei Kommunen
- zu 2 und 3. Teilnahme an Arbeitskreisen/Veranstaltungen zum Netzwerkaufbau/-austausch des Case-Managements
Ansprechpersonen
Ort
Frau Berschbach
Sachgebietsleitung
Raum Zimmer 75 (Haus A)
Bismarckstr. 16
52351 Düren
Postanschrift
Kreis Düren
Postfach
52348 Düren
Zeiten
Mo bis Do: 8 bis 16 Uhr
Fr: 8 bis 13 Uhr
Kontakt
Ort
Frau Kohlschreiber
Sachbearbeitung
Raum Zimmer 77 (Haus A)
Bismarckstr. 16
52351 Düren
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Zeiten
Mo bis Do: 8 bis 16 Uhr
Fr: 8 bis 13 Uhr