Die Gesellschaftliche Partizipation aller Menschen zu fördern und bürgerschaftliches Engagement zu stärken, ist für die Caritas Teil ihres Auftrags und Selbstverständnis.
Der Caritasverband für die Region Düren-Jülich e. V. bietet als Komplexträger ein breites Spektrum an ambulanten qualifizierten Beratungs- und Hilfsangeboten für Menschen in Not. Dabei ist Wesen und Auftrag der Caritas, allen Menschen zu helfen, unabhängig von Herkunft, politischer oder religiöser Überzeugung sowie sexueller Orientierung.
Neben rund 1.100 hauptamtlich Mitarbeitenden engagieren sich circa 400 Menschen ehrenamtlich in den unterschiedlichsten Diensten und Angeboten des Verbandes. Dazu gehören auch Menschen mit internationaler Familiengeschichte.
Im Fachbereich Sozialräumliche Arbeit sind sowohl der Fachdienst Integration und Migration mit zehn differenzierten Fachdiensten im Sozialraum und an den beiden Zentralen Unterbringungseinrichtungen des Landes in Kreuzau und Düren, die Gemeindesozialarbeit mit ihrer kreisweiten Abdeckung, aufgeteilt in Kreis Düren/Nord, Kreis Düren/Mitte und Kreis Düren/Süd, sowie das Freiwilligenzentrum des Verbandes verortet.
Im Fachdienst Integration und Migration ist, neben den Fachberatungsdiensten, die Integrationsagentur Jülich mit ihrem Zuständigkeitsbereich im Nordkreis sowie die Koordination der Geflüchtetenhilfe Vettweiß, welche der Verband im Auftrag der Kommune vorhält, beheimatet.
Schwerpunktmäßig ist die Integrationsagentur in den Sozialräumen des Nordkreises vernetzt mit Kommunen, Freien Trägern, Vereinen, Migrantenselbstorganisationen und Kirchen tätig, um mithilfe von Bürgerschaftlichem Engagement flankierende, niedrigschwellige Angebote zu initiieren, zu unterstützen und zu begleiten, welche die Gesellschaftliche Partizipation von Migrant*innen fördern. Daneben berät und unterstützt sie auf Anfrage die oben genannten Akteure in Fragen, welche die vier Säulen ihrer Arbeit betreffen.
Die Koordination der Geflüchtetenhilfe Vettweiß ist im Auftrag der Kommune in den Sozialräumen dieser tätig und mit ihren Büroräumen in einem Nebengebäude der Gemeindeverwaltung ansässig. Sie unterstützt und begleitet das Bürgerschaftliche Engagement in der Geflüchtetenhilfe und arbeitet vernetzt mit allen relevanten Vereinen, Institutionen und Akteuren in der Gemeinde Vettweiß.
Die Gemeindesozialarbeit ist in allen Sozialräumen des Kreises tätig und arbeitet in einem breiten Netzwerk. Sie identifiziert Bedarfe und entwickelt mit Kooperations- und Netzwerkpartnern passgenaue Lösungen. Die Förderung gesellschaftlicher Teilhabe und die Stärkung bürgerschaftlichen Engagements ist Querschnittsaufgabe der Gemeindesozialarbeit.
Die Freiwilligenagentur der Caritas Düren-Jülich fungiert als Anlaufstelle für alle Bürger*innen, die sich freiwillig engagieren möchten. Die Agentur bietet eine Angebotsplattform, eine Informations- und Kontaktstelle, sowie ein passgenaues Matching von Engagementwilligen und Angeboten.
Alle vorgenannten Dienste sind in die Teamstrukturen sowohl des Fachbereichs Sozialräumliche Arbeit als auch des Fachdienstes Integration und Migration beziehungsweise der Gemeindesozialarbeit integriert und stimmen sich regelhaft ab. Sie arbeiten sowohl innerhalb des Fachbereichs als auch im Verband und mit externen Kooperationspartner*innen vernetzt zusammen. Dadurch können für Bedarfen passgenaue Lösungen und Angebote entwickelt und umgesetzt werden.
Zur Kofinanzierung von Projekten und Angeboten zur Förderung Gesellschaftlicher Teilhabe und zur Stärkung des Bürgerschaftlichen Engagements mit dem Ziel der Integration von Menschen mit internationaler Familiengeschichte kann die Caritas Düren-Jülich Mittel des Migrationsfonds des Bistums Aachen beantragen. Jährlich werden aus diesem Fonds rund 30 bis 40 Projekte und Aktionen im gesamten Kreisgebiet gefördert. Partner sind hierbei Migrantenselbstorganisationen, Kirchengemeinden, Freiwilligeninitiativen, Kommunen oder weitere Träger der freien Wohlfahrtspflege.
Zu den niedrigschwelligen, flankierenden Angeboten zählen:
- Niedrigschwellige Sprachlern- und Alphabetisierungsangebote
- Niedrigschwellige Qualifizierungsangebote, die Gesellschaftliche Partizipation fördern, etwa im Bereich IT, Internet, Soziale Medien et cetera
- Angebote zur Förderung tragfähiger sozialer Kontakte zwischen Geflüchteten und Menschen, die schon lange in Deutschland leben – etwa über Patenschaften im Freizeitbereich
- Möglichkeiten der Begegnung von Geflüchteten und Ortsansässigen, etwa bei Begegnungscafés, Festen, Ausflügen und weiteren niedrigschwelligen integrativen Freizeitangeboten
Alle diese Angebote richten sich an Menschen mit internationaler Familiengeschichte. Jährlich erreicht die Caritas Düren-Jülich über diese Angebote mehrere hundert Menschen. Dies geschieht zum einen über regelhaft wiederkehrende Angebote, wie etwa Begegnungscafés oder Frauengesprächsgruppen mit zehn bis 40 Teilnehmenden, über Ausflüge, Konzerte und Feste mit bis zu 100 Teilnehmenden sowie über Kursangebote mit durchschnittlich zehn bis 15 Teilnehmenden bis hin zu Eins-zu-Eins Angeboten, wie etwa Sprachtandems, bei denen eine ehrenamtlich tätige Person eine Person mit internationaler Familiengeschichte über einen längeren Zeitraum begleitet.
Alle zuvor genannten Dienste bieten bürgerschaftlich Engagierten fachliche Begleitung, Qualifizierung und Vernetzung. Bürgerschaftlich Engagierte werden grundsätzlich als Ehrenamtliche der Caritas geführt und sind über diese während ihres Einsatzes versichert.
Die Angebote und Dienste sind vernetzt mit den Beratungsdiensten des Fachdienstes Integration und Migration, insbesondere mit der Willkommensberatung des Kommunalen Integrationsmanagements [siehe Kapitel 10.2].
Diese bietet aufsuchende, offene Beratungen bei den verschiedenen Begegnungsangeboten an, beziehungsweise stellt sich und ihre Angebote dort vor.
Andererseits bieten die Beratungsdienste einen direkten Zugang der Zielgruppe zu den ergänzenden, niedrigschwelligen Angeboten mit bürgerschaftlichem Engagement. Die Caritas verfolgt hier folgende Ziele, um Gesellschaftliche Partizipation zu fördern und bürgerschaftliches Engagement zu stärken:
- Begegnung von Geflüchteten und Einheimischen in ihren Sozialräumen zu fördern, um durch gegenseitiges Kennenlernen und Verstehen des jeweils anderen Vorurteile und Ängste abzubauen und so gesellschaftliche Partizipation auf Augenhöhe zu fördern.
- Die Schaffung von tragfähigen sozialen Kontakten zwischen Geflüchteten und Einheimischen zu fördern, um damit Gesellschaftliche Partizipation zu fördern.
- Durch niedrigschwellige, flankierende Angebote zusätzliche Möglichkeiten der Qualifizierung und Förderung von Geflüchteten zu schaffen, um durch neugewonnene beziehungsweise vertiefte Kompetenzen Gesellschaftliche Partizipation zu fördern.
- Die Gemeindesozialarbeit, die Integrationsagentur und die Koordination der Geflüchtetenhilfe Vettweiß (hier bezogen auf die Kommune) stellen materielle und personelle Ressourcen zur Verfügung, mit dem Ziel, bürgerschaftliches Engagement zu fördern und auszubauen.