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Kreis Düren

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Einführung

Zur Zielerreichung des Integrationskonzeptes für den Kreis Düren wurden im Rahmen der Integrationskonferenz unter dem Titel „Kreis Düren – vielfältig und rassismuskritisch” im Mai 2022 die Anregungen gegeben, den Begriff der Integration beziehungsweise des Integrationsverständnisses zu überdenken und das Integrationskonzept umzubenennen. Diese Anregung wurde mit der aktuellen Fortschreibung des Integrationskonzeptes des Kreises Düren umgesetzt und das Konzept in „Vielfalt leben – Zusammenhalt stärken. Konzept zur migrationsgesellschaftlichen Entwicklung des Kreises Düren” umbenannt.

Für die Kreisverwaltung Düren bedeutet Integration unter anderem alle Neuzugewanderten und Menschen mit internationaler Familiengeschichte im Kreis Düren willkommen zu heißen. In diesem Zusammenhang ist beispielsweise das Case Management des  Landesprogramms „Kommunales Integrationsmanagement”, welches durch das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert wird, zu erwähnen. Die Case Manager*innen sind im gesamten Kreis Düren im Einsatz und bieten verschiedene Angebote in der Willkommensberatung, Arbeitsmarktintegration und psychosozialen Beratung.

Darüber hinaus sind Chancengleichheit und Gleichberechtigung für alle Menschen, auch für Menschen mit internationaler Familiengeschichte, in den zentralen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens im Kreis Düren, wie (Sprach-)Bildung, Wohnen, Arbeit und Gesundheit, wichtige Bestandteile des Integrationsverständnisses der Kreisverwaltung Düren. Im Bereich Bildung setzt sich beispielsweise das Kommunale Integrationszentrum dafür ein, dass alle Kinder und Jugendlichen mit internationaler Familiengeschichte die gleichen Bildungschancen erhalten. Die untere Schulaufsicht des Amtes für Schule und Bildung ist für die Steuerung und Vermittlung von schulpflichtigen Kindern und Jugendlichen aus dem Ausland zuständig. Es ist ebenfalls wichtig zu erwähnen, dass der Kreis Düren durch eine aktive einwohner*innennahe Einbürgerungspolitik versucht, einen besseren Zugang zum Arbeitsmarkt zu erreichen.

In der Migrationsgesellschaft des Kreises Düren wird Vielfalt anerkannt und  wertgeschätzt. Dies beinhaltet den respektvollen Umgang mit allen Menschen sowie die Förderung und Wertschätzung ihrer Potenziale und Ressourcen. Neben der Mitgliedschaft bei der Charta der Vielfalt hat sich zwischenzeitlich auch Inklusion im Kreis Düren als Querschnittsaufgabe etabliert. Seit 2023 setzt sich die neue Inklusionsbeauftragte des Kreises Düren für die Partizipation von Menschen mit Behinderung ein.

Zum Abbau von Zugangs- und Teilhabebarrieren setzt sich die Kreisverwaltung Düren für migrationsgesellschaftliche Öffnungsprozesse in den Ämtern und Institutionen im Kreis Düren ein. Ziel ist es, den Anteil von Mitarbeitenden und Auszubildenden mit internationaler Familiengeschichte in den Einrichtungen des Kreises Düren, in allen Arbeitsbereichen und Arbeitsebenen, zu erhöhen sowie das Verantwortungsbewusstsein in Bezug auf Diskriminierung zu stärken. In diesem Zusammenhang bietet das Kommunale Integrationszentrum regelmäßige Fachtage zu verschiedenen migrationsspezifischen Themen für Ehrenamtliche, Fachkräfte und Einwohner*innen an. Parallel dazu möchte der Kreis Düren eine ressourcenorientierte und gelingende Verständigung mit Menschen mit internationaler Familiengeschichte im Kreis Düren erzielen. Daher bietet das Kommunale Integrationszentrum durch den ehrenamtlichen Dolmetscherdienst, welcher als Laien-Sprachmittlerpool durch das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert wird, öffentlichen oder gemeinnützigen Institutionen Unterstützung bei der Kommunikation mit Menschen an, deren Deutschkenntnisse für eine gelingende Verständigung nicht ausreichen.

Der Kreis Düren engagiert sich aktiv gegen jegliche Form der Diskriminierung im Kreis Düren, um ein friedliches Zusammenleben zu fördern. Aus dieser Überzeugung heraus ist die Kreisverwaltung Düren im Jahr 2023 der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus (European City Coalition Against Racism) beigetreten. Die Europäische Städtekoalition gegen Rassismus verfolgt das Ziel, ein globales Netzwerk von Städten aufzubauen, das sich gemeinsam und effektiv für den Kampf gegen Rassismus einsetzt.

Der Kreis Düren hat die Notwendigkeit eines Konzeptes als Orientierungsinstrument in einer Migrationsgesellschaft bereits vor einigen Jahren erkannt. Aus diesem Grund hat der Kreistag des Kreises Düren im Jahr 2007 das erste Integrationskonzept verabschiedet. In den Jahren 2012, 2014 und 2019 wurde das Konzept jeweils fortgeschrieben, evaluiert und weiterentwickelt.

Im Rahmen der Fortschreibung 2024 wurde neben der eingangs genannten Umbenennung auch der Aufbau des Konzepts überarbeitet sowie Handlungsziele und Maßnahmen einiger Handlungsfelder aktualisiert. Zudem wurden neue Akteure im Kreis Düren, wie beispielsweise der Dachverband Migrantenselbstorganisationen Düren e. V., zur Mitarbeit gewonnen. Dieses Konzept soll dabei helfen, Ziele in der Migrations-, Flüchtlings- und Integrationsarbeit zu erreichen und gibt dabei Leitlinien vor. Es stellt eine wichtige Grundlage für einen gesellschaftlichen Diskurs dar und trägt unter anderem dazu bei:

  • die jeweiligen unterschiedlichen Lebenserfahrungen von Menschen mit und ohne internationaler Familiengeschichte im gemeinsamen Leben und Lernen wertzuschätzen, Menschenrechtsverletzungen mit allen in unserem demokratischen Rechtsstaat zur Verfügung  stehenden Mitteln zu bekämpfen,
  • die Stärken von Menschen mit internationaler Familiengeschichte wahrzunehmen und die vorhandenen Ressourcen nutzen zu können,
  • die Beteiligung der Migrantenselbstorganisationen an den demokratischen Prozessen der Mehrheitsgesellschaft zu unterstützen.

Das Konzept 2024, welches federführend vom Kommunalen Integrationszentrum erarbeitet wird, umfasst insgesamt 13 verschiedene Handlungsfelder.

Die einzelnen Textbeiträge des Konzeptes sind, ebenso wie die Gesellschaft des Kreises Düren und Perspektiven der beteiligten Akteure, von Vielfalt geprägt. Infolgedessen wurde sich bewusst für die Beibehaltung verschiedener Begrifflichkeiten, wie unter anderem:

  • Menschen mit internationaler Familiengeschichte
  • Neuzugewanderte
  • Migrant*innen
  • Flüchtlinge
  • Eingewanderte
  • Personen mit Fluchterfahrung
  • geflüchtete Menschen
  • Geflüchtete
  • Asylbewerber*innen
  • Menschen mit Fluchthintergrund
  • Neueingewanderte
  • mehrsprachige Mitbürger*innen
  • Menschen mit Zuwanderungsgeschichte

entschieden.

Der Arbeitskreis Migration, welcher sich aus Vertretungen der freien Träger in der Flüchtlingssozialarbeit, Integrationsbeauftragten und -räte kreisangehöriger Kommunen, Migrantenselbstorganisationen, dem Kreissportbund und Fachämtern des Kreises Düren zusammensetzt, hat die Aufgabe die Maßnahmen im Konzept zu begleiten, ihre Wirkung zu beobachten und Anregungen zur Fortschreibung zu geben. Verantwortlich für die Umsetzung sind die jeweils zuständigen Ämter und Institutionen.
Ein Dank geht an alle Mitwirkenden und Mitglieder des Arbeitskreises Migration, die durch ihre Expertise und Beiträge an der inhaltlichen Gestaltung und Ausrichtung des Konzeptes mitgewirkt haben.


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