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Kreis Düren

Absolut alltagstaugliche Flitzer

Wasserstoff-Autos sind im Kreis Düren auf dem Vormarsch. Der Kreis, die Stadt Jülich und die Gemeinde Nörvenich nutzen die umweltschonenden Flitzer schon.

"Rundum zufrieden"

Jülichs Bürgermeister Axel Fuchs in einem Wasserstoffauto.

"Der Wagen fährt klasse, ich bin rundum zufrieden", lautet das Urteil von Jülichs Bürgermeister Axel Fuchs über den mit Wasserstoff angetriebenen Toyota Mirai aus dem Fuhrpark der Stadt Jülich. Seit September 2020 ist er dienstlich mit dem futuristisch gestylten Auto unterwegs. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger – ein Kleinwagen, der zum Tanken an die Steckdose musste – sei auch die Reichweite kein Problem. "Ich kann locker alle Dienstgeschäfte eines Tages absolvieren, ohne die Tankuhr im Blick behalten zu müssen", erzählt Axel Fuchs. Dass der Toyota zum Wasserstofffassen nach Aachen oder Mönchengladbach fahren muss, nimmt er in Kauf: "Das wussten wir ja schon vor der Anschaffung des Wagens. Aber die Wasserstoffinitiative des Kreises Düren nimmt ja Fahrt auf. Demnächst wird es ja auch im Kreis Düren Wasserstofftankstellen geben." 

Die Gemeinde Nörvenich hat zwei Wasserstofffahrzeuge vom Typ Hyundai Nexo im Fuhrpark, einer davon wird als Kommandowagen für die Freiwillige Feuerwehr eingesetzt. "Damit sind wir Vorreiter bei den Kommunen im Kreis Düren. Wir in Nörvenich glauben an den Energieträger Wasserstoff und wollen frühzeitig unsere Erfahrungen damit machen. Wir wollen den Trend mit treiben und ihm nicht hinterherlaufen", sagt Bürgermeister Dr. Timo Czech. 

Die bisherigen Erfahrungen seien durchweg positiv. "Im Praxisbetrieb erreichen wir Reichweiten um 400 Kilometer. Anders als bei reinen Elektrofahrzeugen, die eine mehr oder minder lange Ladedauer haben, können wir unsere Wasserstofffahrzeuge in maximal fünf Minuten wieder volltanken. Die Praxis hat für uns gezeigt, dass diese Fahrzeuge absolut alltagstauglich sind." Die Rückmeldung der Nutzer zeige, dass sich die Autos großer Beliebtheit erfreuen und sehr gerne genutzt würden. 

Nur ein Tropfen Wasser

"Sehnsüchtig warten wir nun auf den nächsten Schritt, die Eröffnung der Wasserstofftankstelle Im Großen Tal, da wir bisher zum Tanken noch nach Frechen oder Aachen fahren müssen. Für 2023 wünschen wir uns auch eine Wasserstofftankstelle in der Gemeinde Nörvenich am Knotenpunkt L263/B477 und suchen dabei den engen Schulterschluss mit dem Kreis Düren, um das gemeinsam möglich zu machen", so Bürgermeister Dr. Timo Czech. Die Zeichen stehen gut, schließlich setzt der Kreis Düren schon seit langer Zeit auf den Wasserstoff als moderne und umweltschonende Antriebsform. Auch die Kreisverwaltung und insbesondere Landrat Wolfgang Spelthahn sind mit den beiden Wasserstoffautos Toyota Mirai und Mercedes GLC F-Cell im Kreisgebiet unterwegs. "Das einzige, das die Fahrzeuge nach einer Fahrt hinterlassen, ist ein Tropfen Wasser. Sich umweltfreundlich fortzubewegen ist unser großes Ziel", sagt Landrat Wolfgang Spelthahn.

Die modernste Technik

Hubert Antons, seit über 50 Jahren Inhaber des gleichnamigen Taxiunternehmens in Birkesdorf, fährt seit vergangenem Sommer ein Wasserstoffauto, das Mercedes Benz ihm zur Verfügung gestellt hat. "Ich achte seit vielen Jahren sehr stark auf den Umweltschutz und habe stets als Erster Bio-Diesel, Gas, und Hybridantriebe gefahren. Der neue Mercedes GLC fährt sich sehr gut. Er hat die modernste Technik, aber leider ist die Reichweit zu gering. Für den Taxi reicht das nicht, zumal der Weg zur Tankstelle ziemlich weit wäre. Aber das soll sich ja demnächst ändern. 

"Zurzeit sind Wasserstoffautos eher etwas für Firmen, die einen Fuhrpark haben und auf ihre CO2-Bilanz achten", sagt Guido Huke vom Autohaus Sazma in Düren und Eschweiler, das den Kompaktwagen Hyundai Nexo auch mit Wasserstoffantrieb verkauft. "Für Privatkunden sind sie zurzeit trotz eines beträchtlichen Förderzuschusses in der Anschaffung einfach noch zu teuer." Zehn dieser Wasserstoffautos habe man bislang ausgeliefert.  "Wir hoffen natürlich, dass es mehr werden, wenn die Tankstelleninfrastruktur in der Region ausgebaut ist." Derzeit koste ein Kilogramm Wasserstoff - Energie für 100 Kilometer – rund zehn Euro. "Da bezahlt man für eine Tankfüllung rund 60 Euro."

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